Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals

Der Dortmund-Ems-Kanal (DEK) ist neben der Ems die zentrale Wasserstraße der Region. Als Logistikstandort sind die regionalen Häfen und Terminals auf eine gut ausgebaute Wasserstraße, die den Anforderungen moderner Containerbeförderung gerecht wird, angewiesen.

 

Für die Unternehmen der Region ist eine funktionierende Wasserstraße entlang der Ems-Achse ebenfalls unverzichtbar. In ihrem bisherigen Ausbauzustand ist die Nordstrecke des Dortmund-Ems-Kanals (von Bergeshövede bei Rheine bis Papenburg) allerdings nicht für die Zukunft gerüstet.

 

Bei Großmotorgüterschiffen (GMS) kommt es besonders im Abschnitt zwischen Rheine und Lingen zu Engpässen, sodass die Wasserstraße nicht als vollständige Nord-Süd-Verbindung zwischen Nordsee und Ruhrgebiet genutzt werden kann. Die Schleusen sind mit ihren Abmaßen zu klein für das GMS, ein wirtschaftlicher Zuwachs der Frachtmenge ist damit nur eingeschränkt möglich.

 

Aus Sicht der Region ist ein baldiger Ausbau der DEK-Nordstrecke unerlässlich, nicht zuletzt weil auch die Südstrecke des DEK als Verbindung zum Mittellandkanal bereits komplett mit Großmotorgüterschiffen befahrbar ist. Eine unterlassene Anpassung der Nordstrecke würde die Region von der Entwicklung des deutschen und europäischen Binnenschiffsverkehrs regelrecht abkoppeln.

 

In einer gemeinsamen Vereinbarung mit dem Bund wurde 2007 besiegelt, die für das Großmotorgüterschiff derzeit nicht tauglichen Schleusen in Gleesen, Hesselte, Spelle-Venhaus, Bergeshövede und Rodde zu ersetzen. Zu den Vertragspartnern zählen neben dem

federführenden Landkreis Emsland der Kreis Steinfurt, die Landkreise Aurich und Leer, die Stadt Emden, das Land Niedersachsen, die IHK Osnabrück–Emsland–Grafschaft Bentheim und die IHK für Ostfriesland und Papenburg. Hinzu kommen aus dem Emsland die Städte Lingen, Meppen, und Haren, die Gemeinden Emsbüren, Salzbergen, die Samtgemeinde Spelle und die Dörpener Umschlaggesellschaft für den kombinierten Verkehr (DUK).

 

Es wurde vereinbart, dass die Region zu diesem Zwecke für zehn Jahre sechs Personalstellen – und damit jährlich 360.000 Euro – zur Verfügung stellt. Daran beteiligen sich der Landkreis Emsland, das Land Niedersachsen, der Landkreis Steinfurt, die Städte Haren und Lingen, die Gemeinden Emsbüren, Salzbergen und Dörpen und die Wirtschaft der Region.

 

An der Nordstrecke des DEK werden in den kommenden Jahren daher insgesamt fünf Schleusen und deren Vorhäfen neu gebaut sowie die Kanalstrecke angepasst. Der Bau der Schleuse Gleesen ist der Beginn des Großprojektes. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) sowie die Projektpartner aus der Region setzen dieses Projekt gemeinsam um. Mit der Planung und Projektrealisierung ist das Wasserstraßen-Neubauamt Datteln beauftragt.

 

Die fünf neuen Schleusen in Gleesen, Hesselte, Venhaus, Rodde und Bevergen werden mit zukunftsgerechten Abmessungen von 140 m Länge und 12,5 m Breite ersetzt, um auch den DEK-Abschnitt vom Abzweig des Mittellandkanals bis Papenburg für übergroße Großmotorgüterschiffe befahrbar zu machen.

 

Landrat Winter begrüßt den Baustart, der 2016 erfolgte: „Die DEK-Nordstrecke ist u. a. wichtig für die Raffinerie in Lingen, den Eurohafen Emsland und die Hafenaktivitäten in Spelle. All diese Bereiche benötigen einen leistungsfähigen und wettbewerbsfähigen Wasserweg“.