Ausbildungsplatzbefragung

Befragungen zur Ausbildungsplatzsituation

Nachdem sich zu Beginn der 90'er Jahre die Lage auf dem Ausbildungsmarkt relativ entspannt hatte, wurde 1996 die Ausbildungsplatzinitiative des Landkreises Emsland wieder aufgenommen. Im Rahmen der Ausbildungsplatzinitiative werden beginnend im Frühjahr des jeweiligen Jahres mehrfach sowohl die Schulen als auch die Schulabgängerinnen und Schulabgänger hinsichtlich des weiteren beruflichen Bildungsganges befragt, um einen Überblick über die Ausbildungssituation zu bekommen.
In der ersten Befragung unmittelbar nach den Osterferien werden mit Hilfe der Schulen alle Schulabgängerinnen und Schulabgänger in den Abschlussklassen befragt, um zu erfahren, welche Ziele diese im Hinblick auf eine anschließende Berufsausbildung verfolgen. Hierdurch wird eine verlässliche Datenbasis geschaffen, auf deren Grundlage Strategien zur Lösung der Ausbildungsplatzproblematik entwickelt werden können.


In einer zweistufigen Nachbefragung vor und nach den Sommerferien werden alle unversorgten Schulabgängerinnen und Schulabgänger namentlich mit ihrem Berufswunsch, einem Alternativ-Berufswunsch sowie mit der bisherigen schulischen Ausbildung erfasst. Hierdurch ergibt sich ein nach Geschlecht, Herkunftsort, Qualifikation und Ausbildungswunsch differenziertes Bild der Ausbildungsplatzsituation im gesamten Emsland.


Die einzelnen Befragungsergebnisse werden statistisch erfasst und ausgewertet. Die Auswertungen sind Grundlage für die Arbeit der Berufsausbildungskommission. In dieser Kommission, die jeweils nach den einzelnen Befragungen zusammenkommt, werden die Ergebnisse analysiert und erforderliche Maßnahmen initiiert.

 

Die Auswertungen der einzelnen Befragungsergebnisse haben gezeigt, dass in der Vergangenheit grundsätzlich eine Versorgung aller ausbildungsfähigen und ausbildungswilligen Schulabgänger mit einem Ausbildungsplatz möglich war. Schulabgänger, die nicht die qualitativen Voraussetzungen für die Aufnahme einer Berufsausbildung erfüllten, konnten in den vergangenen Jahren größtenteils in Fördermaßnahmen der Arbeitsagentur vermittelt werden. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen konnte für den Landkreis Emsland in den vergangenen Jahren vor allem Landes- und Bundesvergleich stets ein insgesamt positives Ergebnis in der Versorgung der Jugendlichen erzielt werden. Dies ist nicht zuletzt auf ein immer stärkeres Engagement der ausbildenden Betriebe zurückzuführen, wofür der emsländischen Wirtschaft insgesamt ein besonderes Lob auszusprechen ist.


Berufsausbildungskommission

Durch die Zusammenarbeit unter der Federführung des Landkreises Emsland von Arbeitsagentur, regionaler Wirtschaft, Kammern, Verbänden, Schulen und Gewerkschaften wird erreicht, dass die vorhandenen Daten, die ansonsten an unterschiedlichen Stellen gesammelt werden, abgeglichen und hinsichtlich der Bedürfnisse der Schulabgängerinnen und Schulabgänger analysiert werden. Auf der Basis dieser Analyse konnte bislang erreicht werden, dass nahezu jeder Schulabgänger und jede Schulabgängerin, die den Weg ins duale Ausbildungssystem sucht und ausreichend mobil und ausbildungsfähig ist, einen Ausbildungsplatz erhält. Das geschieht z.T. auch durch individuelle Vor-Ort-Vermittlung durch die Mitglieder der Berufsausbildungskommission.


Der Erfolg dieser Arbeit besteht zu einem großen Teil auch in der besonders engen Zusammenarbeit der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen im Landkreis Emsland. Durch Kenntnis der Personen und Betriebe kann eine gezielte Ansprache der einzelnen Ausbildungsbetriebe erfolgen, um möglichst allen Schulabgängerinnen und Schulabgängern eine betriebliche Erstausbildung zu ermöglichen. Die regionale und personenbezogene Analyse sowohl der Ausbildungswünsche und der Situation der Jugendlichen als auch der betrieblichen Situation bietet exzellente Voraussetzungen, um konkrete Hilfe bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu organisieren.


Zeitpunkte der Schulabgängerbefragungen:

  • Erste Befragung in den Schulen zur Versorgung der Schulabgänger/innen - Nach den Osterferien
  • Zweite Befragung bei den Ausbildungsplatzsuchenden in den Schulen - 3 Wochen vor den Sommerferien
  • Dritte namentliche Befragung der bisher unversorgten Schulabgänger/innen - Nach den Sommerferien