Zum 75. Todestag von Carl von Ossietzky
Gedenkstätte Esterwegen erinnert an den Nobelpreisträger und Journalisten
Meppen. Vor 75 Jahren, am 4. Mai 1938, starb in Berlin der Journalist und Pazifist Carl von Ossietzy an den Folgen seiner Haft im Konzentrationslager Esterwegen und den gesundheitlichen Schäden, die er dort erlitten hatte. Aus Anlass des Todestages erinnert die Gedenkstätte Esterwegen mit einem Vortrag von Kurt Buck an den Friedensnobelpreisträger von 1936. Die Veranstaltung unter dem Titel „Der Häftling Carl von Ossietzky“ findet am Sonntag, 5. Mai, um 15 Uhr statt.
Im Mittelpunkt des Vortrages stehen Zeugnisse seiner Inhaftierung in Gefängnissen und Konzentrationslagern. Anhand von Briefen Ossietzkys aus dem Konzentrationslager, Erinnerungen seiner Frau Maud, seiner Tochter Rosalinda und von Mithäftlingen werden die Jahre von seiner Inhaftierung am 28. Februar 1933 bis zu seinem Tod nachgezeichnet.
Der 1889 in Hamburg geborene Herausgeber der Wochenzeitschrift „Die Weltbühne“ war in der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet worden. Nach brutalen Verhören in Berliner Haftstätten erfolgte im April 1933 seine Einweisung in das Konzentrationslager Sonnenburg. Von dort aus wurde er im Frühjahr 1934 in das Konzentrationslager Esterwegen verlegt. Zwei Jahre später, im Mai 1936, wurde der Schwerkranke zwar in ein Berliner Polizeikrankenhaus überführt, blieb jedoch in „Schutzhaft“. Die letzten Monate bis zu seinem Tod verbrachte er in verschiedenen Krankenhäusern und blieb dabei unter Aufsicht der Gestapo. Für die Entgegennahme des ihm im November 1936 zuerkannten Friedensnobelpreises wurde ihm die Ausreise verweigert.
Der Eintritt für die Veranstaltung kostet 5 Euro. Die Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, in Esterwegen ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Montags ist sie geschlossen.