29.11.2023

Zukünftige Sorgestruktur als gemeinschaftliche Aufgabe

Landkreis Emsland gibt ersten „Örtlichen Pflegebericht 2023“ heraus

 

Meppen. Erstmals veröffentlicht der Landkreis Emsland einen „Örtlichen Pflegebericht 2023“, in dem er die lokale Entwicklung in der Pflege von 2015 bis 2021 und die mögliche Entwicklung der künftigen pflegerischen Versorgung darstellt.

 

„Die Herausforderungen in der Pflege sind groß und der demografische Wandel ist eine der entscheidenden Entwicklungen, denen sich der Landkreis Emsland in den kommenden Jahrzehnten zunehmend stellen muss. Um ein genaues Bild der Lage zu erhalten, wurden in großem Umfang Daten erhoben und daraus konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. „Der Bericht bildet eine Grundlage, um gemeinsam die professionellen Versorgungsstrukturen im Emsland zielgerichtet weiterzuentwickeln und spürbare Verbesserungen für die Pflegedürftigen und ihre An- und Zugehörigen zu erreichen“, so der Landrat weiter. Allerdings sei ein gemeinsames Handeln aller beteiligten Akteurinnen und Akteure erforderlich, um eine zukunftsfähige Pflege- und Sorgestruktur vorhalten zu können.

 

Die Ergebnisse verschaffen erstmals einen detaillierten Überblick über die Pflegesituation im Emsland: So gab es im Jahr 2021 insgesamt 23.033 pflegebedürftige Menschen, was einem Anteil von 7 Prozent der emsländischen Gesamtbevölkerung und einem Anstieg von 72,3 Prozent im Vergleich zu 2015 entspricht. Frauen bilden dabei mit 60,3 Prozent die Mehrheit der Pflegebedürftigen im Landkreis Emsland. Die Pflegebedürftigkeit hängt zudem stark zusammen mit dem Lebensalter. So waren 79,7 Prozent der pflegebedürftigen Menschen 60 Jahre und älter; 50,2 Prozent waren 80 Jahre und älter. Dennoch ist festzustellen, dass auch die Anzahl der Pflegebedürftigen in den jüngeren Altersgruppen ansteigt. Der größte Teil der Pflegebedürftigen wird mit 66,6 Prozent ausschließlich durch An- und Zugehörige betreut, 22,7 Prozent werden ambulant und 10,3 Prozent vollstationär versorgt.

 

„Der Pflegebericht prognostiziert für das Emsland bis 2035 eine Zunahme pflegebedürftiger Menschen um 17,8 Prozent. Der zunehmende Bedarf treffe daher vor allem den Bereich der ambulanten Pflege“, erläutert Burgdorf.

 

5.200 Beschäftigte waren 2021 im Emsland in der Pflege beschäftigt, davon waren 1.988 Personen (38,2 %) in der ambulanten Pflege und 3.212 Personen (61,8 %) in der stationären Pflege tätig. 4.130 Beschäftigte (79,4 %) arbeiteten in Teilzeit und 4.675 Beschäftigte (89,9 %) waren weiblich.

 

Mit dem Bericht folgt der Landkreis Emsland einer Vorgabe des Landes Niedersachsen, die die Erstellung örtlicher Pflegeberichte – ab 2023 alle vier Jahre – vorsieht. Der Pflegebericht wurde im Ausschuss für Arbeit, Soziales und Integration des Landkreises Emsland Ende November vorgestellt. Der regionale Pflegebericht steht als Diskussions- und Handlungsgrundlage für die örtliche Pflegekonferenz, zu der Akteure aus der Politik, Pflege und Verwaltung aus Emsland regelmäßig zusammenkommen, zur Verfügung.

 

Der Pflegebericht ist hier abrufbar.