Würdigung für Doppelsieg
Jugend forscht: „Sonderpreis des emsländischen Landrats“ erstmals vergeben – Bundesfinale steht bevor
Meppen. Sie waren doppelt erfolgreich und hatten nun nochmals Grund zur Freude: Paula Schoe sowie Julia Lenger und Leila Jürß erhielten den „Sonderpreis des emsländischen Landrats“ für ihr hervorragendes Abschneiden als Erstplatzierte beim Regionalwettbewerb und Landeswettbewerb „Jugend forscht“ 2025. Damit konnten alle emsländischen Siegerinnen der Regionalebene jeweils den Landessieg erlangen. Landrat Marc-André Burgdorf gratulierte den Schülerinnen im Meppener Kreishaus und übergab ihnen den mit 150 Euro je Projekt dotierten Sonderpreis.
„Wir haben uns im Jubiläumsjahr des Regionalwettbewerbs entschlossen, erstmals einen Sonderpreis auszuloben, der künftig allen emsländischen Siegerprojekten zugesprochen werden soll, die gleichsam regional und auf Landesebene eine erste Platzierung erreichen. Wir wollen damit gezielt erfolgreiche emsländische Projekte öffentlich würdigen“, sagt Landrat Burgdorf. Darüber hinaus wird ab 2026 ein „Sonderpreis der Bildungsregion Emsland“ vergeben, den emsländische Siegerinnen und Sieger des Regionalwettbewerbs „Jugend forscht“ erhalten werden, teilte Burgdorf mit. Er wird mit 75 Euro dotiert sein.
Julia Lenger (19 Jahre) und Leila Jürß (19 Jahre) vom Mariengymnasium Papenburg nutzten bei der Erarbeitung ihres Siegerprojekts mit dem Max-Planck-Institut für Marine-Mikrobiologie in Bremen eine beeindruckende Forschungsstätte. Ihre wissenschaftliche Arbeit mit dem bemerkenswerten Thema „Clams’ contagious cancer – Prävalenz und Peptidtherapie infektiöser Krebszellen“ überzeugte im Fachbereich Biologie. Sie befasst sich mit einer Krebserkrankung von Muscheln, dokumentiert erstmals das Vorkommen dieser Erkrankung an der deutschen Nordseeküste und zeigt auch ihre Folgen für das Ökosystem auf.
Paula Schoe vom Gymnasium Marianum Meppen hatte mit dem Projekt „Synergetische Nutzung natürlicher Farbstoffe als Sensibilisatoren zur Photokatalyse“ im Bereich Chemie die Nase vorn. Die 17-Jährige fokussierte sich in ihrer Arbeit auf die photokatalytische Wasserspaltung mit Titandioxid zur nachhaltigen Wasserstoffproduktion. Dabei wurde auch eine Anwendung des Konzepts in der Papierfabrik Nordland/UPM anvisiert.
Als Julia Lenger, Leila Jürß und Paula Schoe bereits im Frühjahr dieses Jahres mit dem Regional- und Landesentscheid zwei wesentliche Hürden von „Jugend forscht“ nahmen, haben sie sich damit für eine Teilnahme am Wettbewerb auf Bundesebene qualifiziert. Paula Schoe konnte sich jetzt beim Bundesfinale Ende Mai/Anfang Juni in Hamburg einen Sonderpreis Chemie über 1000 Euro für Ihre Forschungsarbeit sichern.
Seit nunmehr 60 Jahren sind junge Nachwuchsforscherinnen und -forscher im Rahmen von „Jugend forscht“ aufgerufen, Fragen zu lösen und Rätsel zu knacken. Der Wettbewerb war 1965 ins Leben gerufen worden und wird im Emsland seit 1967 auf regionaler Ebene veranstaltet. Der Landkreis Emsland zählt damit zu den Pionieren von „Jugend forscht“. Zum Wettbewerbsgebiet gehören die Landkreise Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück sowie in Teilen der Landkreis Cloppenburg. 2025 hatten sich 150 Teilnehmende aus 19 Schulen am Regionalwettbewerb beteiligt. In der Sparte „Jugend forscht“ (15 bis 21 Jahre) erlangten emsländische Teilnehmende zwei Erstplatzierungen und einen dritten Platz; in der Sparte „Jugend forscht junior“ (4. Klasse bis 14 Jahre) erzielten zwei Projekte von emsländischen Schulen einen zweiten Platz und drei einen dritten Platz.
Bild: Landrat Marc-André Burgdorf vergab den Sonderpreis für die doppelt erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „Jugend forscht“ an Paula Schoe (l.), Julia Lenger (r.) und Leila Jürß. (Foto: Landkreis Emsland)