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22.01.10

„Traut den Regionen etwas zu!“

Landrat Hermann Bröring nimmt Preis der Bauindustrie entgegen – Plädoyer für mehr Eigenverantwortlichkeit – Preisgeld für Hafen Spelle-Venhaus

Meppen/Hannover. Den Preis der Bauindustrie Niedersachsen-Bremen 2009 nahm Landrat Hermann Bröring Ende Januar 2010 in Hannover entgegen. Die Bauindustrie würdigt damit die besonderen Verdienste des Preisträgers für seine innovativen wirtschaftspolitischen Aktivitäten im Landkreis Emsland sowie sein Engagement zur privaten Finanzierung öffentlicher Investitionen, die zu einer vorzeitigen Fertigstellung von Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen im Nordwesten Niedersachsens geführt haben.


Der Preisträger habe aus dem Wissen um die Vorteile einer guten Verkehrsinfrastruktur für wirtschaftliches Wachstum und die Belebung des Arbeitsmarktes in der Region Konsequenzen bei der Umsetzung von Maßnahmen gezogen, die zu einer einzigartigen Form der Zusammenarbeit über originäre Zuständigkeiten hinweg geführt habe, sagte Prof. Dr.-Ing. Rolf Warmbold, Präsident des Bauindustrieverbands Niedersachsen-Bremen, bei der Preisverleihung. Im einzelnen nannte er den frühzeitigen Lückenschluss der A 31 mit Mitteln der Region, die Planungsvereinbarung des Landkreises Emsland, des Landkreises Cloppenburg und des Städterings Zwolle-Emsland mit dem Land Niedersachsen zum vierstreifigen Ausbau der Europastraße 233 und den Kooperationsvertrag zum Ausbau der Nordstrecke des Dortmund-Ems-Kanals für Großmotorgüterschiffe unter Federführung des Landkreises Emsland.

Landrat Bröring sprach sich in seinem Festvortrag im wesentlichen für mehr Eigenverantwortlichkeit der Regionen, einer damit einhergehenden Selbstbescheidung des Staates sowie einem verstärkten Nutzen von Wissen und Wollen der Region für die Umsetzung von Infrastrukturprojekten aus. „Traut den Regionen etwas zu, lasst Eigeninitiative zu und reduziert die Bürokratie aufs Nötigste!“, sagte Bröring vor rund 140 geladenen Gästen. Die durchaus bestehende Überschneidung von Interessensfeldern bei Staat und Kommune müsse dazu führen, sich als Vertragsgemeinschaft zu verstehen, die einem ressortübergreifenden, ganzheitlichem Denken verpflichtet ist.

Als Gastredner aus Politik, Medien und Wirtschaft hielten u. a. Dr. Christine Hawighorst, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, sowie die emsländischen Unternehmer Dr. E.h. Bernard Krone, Beiratsvorsitzender der Bernard Krone Holding aus Spelle, und Manfred Wendt, Geschäftsführender Gesellschafter der Johann Bunte Bauunternehmung und Präsident der IHK Ostfriesland und Papenburg kurze Ansprachen. Während Krone betonte, dass Bröring sich für jeden Arbeitsplatz und für jeden Unternehmer einsetze, führte Hawighorst aus, dass neben den Leistungen Brörings in der Infrastrukturpolitik auch deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung im Emsland und den Anstieg der Lebensqualität als Mehrwert für die Region deutlich gesehen werden müssten.

Die Auszeichnung, die zuvor schon Persönlichkeiten wie dem früheren VW-Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder und dem EWE-Chef Werner Brinker zugesprochen worden war, ist mit 10.000 Euro dotiert. Nach dem Preisstatut wird der Preisträger diesen Geldbetrag nach eigenem Ermessen einem baurelevanten Projekt zukommen lassen. Bröring kündigte an, mit dem Preisgeld die Potenzialanalyse und das Nutzungskonzept für den Hafen Spelle-Venhaus und damit die Optimierung der Verkehrsinfrastruktur unterstützen zu wollen.

Bild: Landrat Hermann Bröring (l.) nimmt den Preis der Bauindustrie Niedersachsen-Bremen 2009 von Prof. Dr.-Ing. Rolf Warmbold, Präsident des Bauindustrieverbands Niedersachsen-Bremen, entgegen.