09.11.2012

Spaß am Lernen steht im Vordergrund

Feriencamp Sprache und Sport fördert Kinder mit Migrationshintergrund

Meppen. 14 Jungen nahmen in den Herbstferien am Feriencamp Sprache und Sport in der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth in Sögel teil. Das Camp, das zum dritten Mal vom Landkreis Emsland durchgeführt wurde, unterstützt Kinder mit Migrationshintergrund beim Lernen der deutschen Sprache. „Wir möchten den Jungen mit dieser Unterstützung zeigen, dass sie im Emsland willkommen sind und ihnen jede Hilfe bieten, damit sie gute Chancen haben, erfolgreich am Schulunterricht teilzunehmen“, betont der zuständige Dezernent Marc-André Burgdorf.

Die Jungen aus den fünften bis siebten Klassen der emsländischen Haupt-, Real- und Förderschulen, die in diesem Jahr mit dabei waren, kommen aus Spanien, Rumänien, Litauen, Italien, Niederlande, Irak, Russland, Polen und Ungarn. Einige von ihnen leben schon viele Jahre in Deutschland, können aber im Elternhaus nicht ausreichend in der deutschen Sprache gefördert werden, andere leben erst seit wenigen Monaten oder sogar erst seit ein paar Tagen in ihrer neuen Heimat und brauchen das intensive Sprachtraining, um dem Schulunterricht folgen zu können. Dass bei der diesjährigen Freizeit ausschließlich Jungen mit dabei waren, war reiner Zufall, denn grundsätzlich ist das Ferienangebot auch für Mädchen offen. Auch im kommenden Jahr soll das Sprach-Camp, dann voraussichtlich in den Osterferien, stattfinden.

In Kleingruppen, die entsprechend dem bisherigen Sprachvermögen zusammengestellt wurden, erhielten die Jungen eine abwechslungsreiche, auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Förderung, bei der der Spaß am Lernen im Vordergrund stand. Thematisch war der Sprachunterricht an den Vormittagen auf das Sportangebot am jeweiligen Nachmittag ausgerichtet. Sportarten wie Basketball, Fußball, Klettern, Tischtennis und Schwimmen standen auf dem Programm. Damit konnten die Jungen sofort die neuen Vokabeln und natürlich auch die eingeübte Grammatik im Spiel anwenden.

Einige der Neun- bis 14-Jährigen nahmen bereits zum zweiten oder dritten Mal am Sprachcamp teil. Sie berichteten, dass sie sich durch den Sprachunterricht im Camp am Unterricht in der Schule mit Erfolg beteiligen können. „Die große Motivation, mit der die Jungen im Feriencamp am Deutschunterricht teilnahmen und auch im Sport- und Freizeitprogramm ihre Sprachkenntnisse verbessern wollten, war bemerkenswert. Dieses Engagement wirkt darüber hinaus nachhaltig im Schulunterricht und auch in den Familien fort“, sagt Burgdorf. Mit einem Familiennachmittag, den die Jungen gestalteten, wurde die Woche erfolgreich abgeschlossen.

Das Camp findet u. a. in Zusammenarbeit mit den Schulen statt, die Kinder mit Förderungsbedarf kennen und diesen eine Teilnahme an der Freizeit vorschlagen. Durch die Zusammenarbeit mit den Schulen können Lehrer später im Schulunterricht auf im Camp erzielte Lernerfolge aufbauen. Des Weiteren engagiert sich der Kreissportbund an der Seite des Landkreises Emsland an der Organisation des Sprachcamps.


Bild: Sport und Sprache – diese Kombination führte zu Lernerfolgen bei den Teilnehmern des Camps im Marstall Clemenswerth. (Foto: Landkreis Emsland)