Sichtungen der Asiatischen Hornisse melden
Nachweise der invasiven Art in 2024 – Verstärkung fürs Wespen- und Hornissenberaternetz gesucht
Meppen. Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) gilt seit 2016 als invasive Art. Sie breitete sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich in Deutschland von Südwesten nach Nordosten aus, so mittlerweile auch im Emsland. Im Jahr 2024 gab es zwölf belegte Sichtungen über Einzeltiere sowie darüber hinaus zehn entdeckte Nester. Sichtungen der eingewanderten Art sollten gemeldet werden, damit gegebenenfalls Maßnahmen zum Umgang mit dem Fund getroffen werden können.
Mit den steigenden Temperaturen sind die Wespen- und Hornissenköniginnen aus ihrer Winterstarre „erwacht“ und haben mittlerweile mit dem Nestbau begonnen. Alte Nester aus dem Vorjahr werden dabei nicht wieder besiedelt. Doch nicht nur die invasive Art, sondern auch die heimische Europäische Hornisse fliegt jetzt aus. Sie ist besonders geschützt und darf nicht getötet werden. Es gibt ein paar einfache Merkmale, an denen man die heimische von der eingewanderten Art unterscheiden kann:
Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als unsere heimische Hornissenart (Vespa crabro). Besonders auffällig ist die unterschiedliche Körperfärbung: Während bei der Europäischen Hornisse der Kopf rötlich bis schwarz gefärbt ist, hat die Asiatische Hornisse einen schwarzen Kopf mit orangener Stirn. Der Körper der Europäischen Hornisse ist rotbraun mit einer schwarzen, v-förmigen Zeichnung. Dagegen ist der Körper der Asiatischen Hornisse schlicht schwarz. Auch ihr Hinterleib ist dunkler als der der heimischen Art. Die vorderen Segmente sind schwarz und nur die Spitze ist orangegelb gefärbt. Bei der europäischen Art sind hingegen die vorderen Segmente rotbraun und schwarz und zur Spitze hin weist sie die wespentypische schwarze Zeichnung auf gelbem Grund auf.
Während die Europäischen Hornisse dunkle Beine hat, ist die Asiatische Hornisse gut an ihren gelben Beinen zu erkennen, daher auch die Bezeichnung als Asiatische Gelbfuß-Hornisse.
Nestfunde gab es im vergangenen Jahr u. a. in Lingen, Meppen, Herzlake, Haselünne, Haren-Rütenbrock, Emsbüren, Freren und Lähden. Darüber hinaus wurden diverse Sichtungen von Einzeltieren in Papenburg gemeldet. Somit ist in diesem Jahr insbesondere in diesen Bereichen, aber auch im übrigen Emsland mit der Verbreitung dieser Art zu rechnen.
Da es zu Verwechslungen der heimischen Arten mit der Asiatischen Hornisse kommen kann, sollten keine Exemplare getötet werden. Auch Insekten-Fallen sind ohne Genehmigung nicht zugelassen. Im Fall einer Ansiedlung oder eines Fundes von Hornissen sollten daher immer Fachexperten hinzugezogen werden. Diese sind seit 2006 im Wespen- und Hornissenberaternetzwerk ehrenamtlich organisiert. Die Berater und Beraterinnen setzen sich für den Schutz und Erhalt der heimischen Wespen-Arten ein und nehmen bei den Tieren keine Beseitigung oder Abtötung von Nestern, sondern allenfalls Umsiedlungen der Tiere vor.
Zur Verstärkung des Beraternetzwerkes insbesondere - auch im Hinblick auf die Thematik Asiatische Hornisse - werden ständig weitere Ehrenamtliche gesucht. Interessierte Personen können sich unter den unten genannten Telefonnummern bzw. E-Mail-Adressen melden.
Sichtungen der invasiven Hornissenart sind jeweils mit Foto oder Video zu belegen und können beim Landkreis Emsland unter der E-Mail-Adresse juliane.weltring@emsland.de gemeldet werden. Das Wespen- und Hornissenberaternetzwerk ist ebenfalls unter der vorgenannten E-Mail-Adresse sowie unter der Telefonnummer 05931/44-3577 zu erreichen.
Die Stadt Lingen (Ems) mit eigener Naturschutzbehörde bittet um Sichtungsmeldung an die E-Mail-Adresse D.Luetkeniehoff@Lingen.de und die Telefonnummer 0591/9144-367. Weiterhin stehen für die Meldung von Funden das Portal AHlert-Nord unter https://www.neobiota-nord.de/de/fundmeldung/ sowie des Landes Niedersachsen unter invasive-arten@nlwkn.niedersachsen.de zur Verfügung.
Eine Übersicht über das Wespen- und Hornissenberaternetzwerk ist auf den Internetseiten der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland eingestellt. Die einzelnen Stadt- bzw. Gemeindeverwaltungen können ebenfalls den richtigen Ansprechpartner vermitteln.
Weitere Informationen zum Monitoring der Asiatischen Hornisse sowie Bestimmungshilfen sind hier zu finden.
Bild: Die Grafik zeigt die Merkmale auf, mit denen sich die beiden Arten voneinander unterscheiden lassen. (Grafik: NABU LV Berlin)