19.07.2011

Pressemitteilungen

19.07.11

Offenes Ohr für pflegende Angehörige

Neun neue Pflegebegleiter im Landkreis Emsland unterwegs

Meppen. Pflegende Angehörige bekommen ehrenamtliche Unterstützung: In den vergangenen Monaten ließen sich neun Personen zu Pflegebegleitern bei der Katholischen Erwachsenenbildung Lingen e. V. ausbilden, die nun pflegenden Angehörigen helfend zur Seite stehen. „Ich freue mich, dass Sie durch Ihr Engagement die Pflege zuhause unterstützen und so ihren Beitrag zur Lebensqualität der pflegenden Angehörigen sowie der Pflegebedürftigen im Landkreis Emsland leisten wollen“, sagt Henni Krabbe, Sozialdezernentin des Landkreises Emsland, bei der Übergabe der Zertifikate.

Die Pflegebegleiter aus Schapen, Emsbüren, Lingen, Lengerich, Twist und Haren sind ab sofort im Einsatz. Ebenso stehen Pflegebegleiter in Haselünne, Sögel und Bawinkel zur Verfügung. Vermittelt werden sie über den Pflegestützpunkt beim Landkreis Emsland – Beratungsagentur –. „Da sein, zuhören und vermitteln, das sind die Aufgaben der Pflegebegleiter“, erläutert Kerstin Knoll vom Pflegestützpunkt Emsland – Beratungsagentur –. Sie übernähmen nicht die Betreuung der Pflegebedürftigen; bei ihnen stünden die betreuenden Angehörigen im Vordergrund.

Pflegende Angehörige bilden deutschlandweit den größten Pflegedienst. Pflegebegleiter bieten nun Unterstützung an, in der der pflegende Angehörige im Mittelpunkt steht. Sie führen Gespräche mit ihnen und entwickeln gemeinsam mit den Angehörigen Ideen und Möglichkeiten, wie Unterstützung im Pflegealltag geschehen kann. Hierzu gehören Angebote wie ambulante Pflegedienste, Selbsthilfegruppen, Kurzzeit- und Tagespflegeeinrichtungen und Besuchsdienste. Wichtig ist aber vor allem, dass die Pflegebegleiter ein offenes Ohr mitbringen und die pflegenden Angehörigen in ihrer Arbeit bestärken.

Der Dank aller Anwesenden galt vor allem Gisela Bolmer von der Katholischen Erwachsenenbildung Lingen e. V. sowie der Kursleiterin Silvia Schulte, die zahlreiche Referenten für die informative Kursgestaltung gewinnen konnte. „Ich selbst hätte mir damals, als ich gepflegt habe, ein offenes Ohr gewünscht und jemanden, der mir in Ruhe erklärt, welche Möglichkeiten ich habe“, erläutert eine Teilnehmerin ihre Motivation für die Ausbildung zum Pflegebegleiter. Einige der Kursteilnehmer haben selbst Angehörige gepflegt. Andere sind auch hauptberuflich in der Altenpflege aktiv. Um pflegende Angehörige zu unterstützen, haben sich die Pflegebegleiter über drei Monate intensiv fortbilden lassen. Neben theoretischen Einheiten über rechtliche Grundlagen, Gesprächsführung, Werte und Krankheitsbilder im Alter wurden mit der Palliativstation im Hümmling Krankenhaus Sögel gGmbH und der Pflegeeinrichtung St. Katharina für Demenzkranke in Thuine zwei Pflegeeinrichtungen im Landkreis Emsland besucht. Ferner bereiteten sich die Ehrenamtlichen in einem Praktikum auf ihren Einsatz vor.

Weitere Informationen sind im Pflegestützpunkt des Landkreises Emsland unter der Telefonnummer 05931/442253 und per E-Mail an erhältlich.

Bild: Sozialdezernentin Henni Krabbe (l.) überreichte den neuen Pflegebegleitern ihre Teilnahmebescheinigungen. (Foto: Landkreis Emsland)