25.04.2012

Pressemitteilungen

25.04.12
 

Neue Ansprechpartnerin für Frauen auf Arbeitssuche

Landkreis Emsland, Wirtschaftsverband Emsland, Familienstiftung und BELOS Netzwerk für Weiterbildung treten in Initiative gemeinsam anltung im Bereich Bokeloh und Dürenkämpe ein


 Meppen. Die Frauenerwerbsquote zu erhöhen und damit dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken – dafür treten der Landkreis Emsland, der Wirtschaftsverband Emsland, die Stiftung Beruf und Familie sowie das BELOS Netzwerk für Weiterbildung e.V. mit der Initiative „Erhöhung der Erwerbsquote von Frauen“ an. Im Rahmen dieser Initiative konnte BELOS für das daraus entstandene 18. Monate dauernde Projekt „Arbeitsplatz sucht Frau“ Fördermittel über das FIFA-Programm (Förderung der Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt) des Europäischen Sozial Fonds akquirieren. Das Projekt bekommt nun mit Judith Skowasch-Eller eine Projektkoordinatorin und damit auch Ansprechpartnerin für alle Unternehmen sowie Frauen, die in den Beruf zurück kehren oder ihre Arbeitszeit aufstocken wollen.

In einem Pressegespräch, das im Meppener Kreishaus stattfand, stellten die Projektpartner aber nicht nur die neue Koordinatorin vor, sondern ebenfalls ihre weiteren Ideen und Aktivitäten. So entsteht derzeit ein Flyer für die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, denn es bestehe dringender Handlungsbedarf, um die Frauenerwerbsquote im Emsland zu steigern, sind sich die Verantwortlichen einig.

Im Emsland liegt die Quote der Frauen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen bei 37,1% (Stand Juni 2011). Diese Quote liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (45,9%) und dem Landesdurchschnitt (45%). Die Gründe dafür sind vielfältig und begründen sich oft durch die „klassische“ geschlechtsspezifische Arbeitsteilung.

Zielgruppe des Projekts sind nichterwerbstätige oder geringfügig beschäftigte Frauen im Alter von 45 plus, die keine Transferleistungen (ALG I oder ALG II erhalten). „Diese Zielgruppe wurde ausgewählt, da hier zum einen das zu rekrutierende Potenzial für den Arbeitsmarkt liegt, der wegen des demografischen Wandels und des Ausbildungsstatus der Frauen auf diese Ressource angewiesen ist“, so die Initiatoren. Auch die Aussicht auf eine eigenständige Existenzsicherung und der damit verbundenen finanziellen Sicherung im Alter soll als Motivationsschub für die Rückkehr in das Berufsleben bzw. die Aufstockung der Arbeitszeit genutzt werden.

Vordringlichste Aufgabe der neuen Projektkoordinatorin wird es sein, den Arbeitsmarkt und auch die Zielgruppe für das Projekt zu sensibilisieren. Dabei soll sie u. a. auch über die großen Frauenverbände im Emsland sowie über die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten unterstützt werden. Eine besondere Herausforderung stelle dabei die Ansprache der Zielgruppe dar, da die Frauen keine Leistungsbezieherinnen (ALG I oder ALG II) und auch nicht immer bei der Agentur für Arbeit als arbeitslos oder arbeitsuchend gemeldet sind, so die Projektinitiatoren. Dies könne u. a. mit Ausstellungen (Porträts, Lebensbilder), Roll-Ups, Plakatierung, Presseveröffentlichungen und Infobörsen erreicht werden, so Skowasch-Eller. Es gelte zudem, einen Pool von Frauen zu bilden, die eine Erwerbsarbeit anstreben. Es soll eine Beratungsmöglichkeit/Begleitung angeboten werden, die auf den Wiedereinstieg vorbereitet.

Zeitgleich zur Poolbildung soll die Wirtschaft ganz konkret über das Projekt informiert und vor allem darin (verbindlich) eingebunden werden. Die grundsätzliche Bereitschaft, Frauen über der Altersgrenze von 45 Jahren als potenzielle Beschäftigte zu sehen, soll verstärkt werden. Eine betriebsbezogene, optimalerweise arbeitsplatzbezogene Qualifizierung/Praktikum soll in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern ermöglicht werden, um Potenziale und Fähigkeiten auf beiden Seiten zu entdecken und gezielt zu fördern (auch über Bildungsträger mit Unterstützung der Bildungsprämie). Dabei sollen die Arbeitsplätze, die im Verlauf des Projektes eventuell in Aussicht gestellt werden, möglichst als sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse angeboten werden, um einen Anreiz zur Arbeitsaufnahme bzw. zu deren Aufstockung zu bieten.

Judith Skowasch-Eller ist beim Landkreis Emsland unter der Telefonnummer 05931/444070 und der E-Mail-Adresse judith.skowasch-eller@emsland.de zu erreichen.

Bild: (v. l.) Dr. Thomas Südbeck, Vorstandsvorsitzender von BELOS, Gleichstellungsbeauftragte Marlies Kohne, Erster Kreisrat Martin Gerenkamp, Projektkoordinatorin Judith Skowasch-Eller, Mathias Kirchhoff, Vorstandsmitglied von BELOS, Angelika Laupenmühlen, Arbeitsagentur Nordhorn, und Norbert Verst sowie Dieter Barlage vom Wirtschaftsverband Emsland (Foto: Landkreis Emsland)