11.06.2012

Pressemitteilungen

11.06.12
 
"Wesentlicher Erfolgsfaktor der Schadensbewältigung" 

Ministertreffen im Landkreis Emsland - Vereinbarung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit unterzeichnet 

 
Meppen. „Im Katastrophenschutz müssen die Feuerwehren und Rettungsdienste über Grenzen hinweg zusammenarbeiten können. Das ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Schadensbegrenzung und –bewältigung“, sagte Landrat Reinhard Winter beim gemeinsamen Treffen mit dem Niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann und dem Niederländischen Minister für Sicherheit und Justiz, Ivo Opstelten, im Meppener Kreishaus. Grund für die Zusammenkunft war die gemeinsame Unterzeichnung der Vereinbarung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei Großschadens- und Katastrophenereignissen sowie ein Informationsaustausch zu diesem Thema.

Im Beisein beider Minister unterzeichneten Landrat Winter, Landkreis Emsland, und Landrat Bernhard Bramlage, Landkreis Leer, mit den Vertretern der niederländischen Sicherheitsregionen Groningen und Drenthe die gemeinsame Vereinbarung. Minister Schünemann und der niederländische Minister Opstelten nahmen durch ihre Unterschrift die Vereinbarung befürwortend und unterstützend zur Kenntnis. Der Zweckverband Ems-Dollart-Region, der in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit eine tragende Rolle spielt, hatte die Vereinbarung maßgeblich vorangetrieben.

Wie die Feuerwerkskatastrophe im niederländischen Enschede im Mai 2000 zeige, kann es allerorten zu einem Großschadensereignis kommen, bei dessen Schadensbewältigung die eigenen Ressourcen an ihre Grenzen gelangen, führte Minister Schünemann aus. In einem solchen Fall ist die Unterstützung durch die Nachbarn notwendig und – insbesondere im Rahmen eines zusammenwachsenden Europas – inzwischen eine Selbstverständlichkeit. „Über Europa wird derzeit viel gestritten und die Chancen geraten in den Hintergrund, daher ist es schön, wenn wir heute mit dem Vertrag das Positive betonen können“, sagte Schünemann.

Minister Opstelten verglich die Vertragsunterzeichnung mit der laufenden Fußball-EM und hier insbesondere mit dem Spiel Deutschland gegen Niederlande am kommenden Mittwoch: „Fußball ist ein Beispiel für eine gut funktionierende Zusammenarbeit, Taktik und Fairplay. Mit der heute geschlossenen Vereinbarung, die die Zusammenarbeit im Katastrophenschutz regeln und die bestehenden grenzüberschreitenden Kooperationen intensivieren wird, gewinnen beide.“

Ziel der nun unterzeichneten Vereinbarung soll es sein, nicht nur im Ernstfall unterstützend eingreifen zu können, sondern es stehen ebenfalls präventive Maßnahmen im Blickpunkt. Zunächst soll eine Expertenkommission gebildet werden, die in den kommenden zwei Jahren einen Gefahrenabwehrplan für den grenzüberschreitenden Einsatz erstellt. Dieser soll für gegenseitige Hilfeleistungen einheitliche Handlungsabläufe festlegen und die Partner zu gemeinsamen Übungen verpflichten. „Denn diese“, so Winter, „ermöglichen den wichtigen Wissensaustausch auf praktischer Ebene“.

„Mit der jetzigen Vereinbarung zwischen den niederländischen Grenzregionen, dem Landkreis Emsland und dem Landkreis Leer erreichen wir einen ,nördlichen Lückenschluss` in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“, betonte Winter weiter. Mit Abschluss der aktuellen Vereinbarung haben alle unmittelbar an die Niederlande angrenzenden niedersächsischen Landkreise (Emsland, Leer und Grafschaft Bentheim) eine entsprechende Kooperation mit den Sicherheitsregionen auf der niederländischen Seite (Groningen, Drenthe, Ijsselland und Twente) abgeschlossen.


Bild: Landrat Reinhard Winter, der Niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann und der Niederländische Minister Ivo Opstelten (v. l.) unterzeichnen die Vereinbarung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. (Foto: Landkreis Emsland)