Pressemitteilungen
05.05.2011
Mehr Jugendliche mit Ausbildungsplatz versorgt
Doppelte Abiturjahrgänge lassen Abgängerzahlen steigen Meppen. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Landkreis Emsland hat sich insgesamt positiv entwickelt. Diese Einschätzung ergab sich in der Sitzung der Berufsausbildungskommission im Meppener Kreishaus, in der die Ergebnisse der Erstbefragung der Schulabgänger präsentiert wurden. Die Zahl der Schulabgänger stieg insgesamt von 7946 auf 8172 Schüler an; überwiegend resultierend aus den doppelten Abiturjahrgängen. Von den abgehenden Schülern wurden insgesamt 7850 (7558) befragt.
1490 Jugendliche und damit 40 mehr als im Vorjahr, wechseln von der Schule direkt in ein Unternehmen. Insbesondere im mittleren Kreisgebiet stieg die Zahl der Jugendlichen mit sicherem Ausbildungsplatz von 480 in 2010 auf jetzt 566 an. 490 (2010: 457) waren im südlichen Kreisgebiet bei der Suche nach einer Lehrstelle erfolgreich. Allein im nördlichen Kreisgebiet zeigt sich ein Rückgang: Hier schlossen 434 Schulabgänger statt 513 in 2010 mit einem Unternehmen einen Ausbildungsvertrag ab. Entsprechend der starken Abgängerzahlen wuchs die Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz von 1098 auf 1213 an. Bei den Unversorgten existiert weiterhin ein Nord-Süd-Gefälle. Wie in den Vorjahren ist im nördlichen Kreisgebiet die Zahl der unversorgten Jugendlichen mit 623 (2010: 472) am höchsten; das südliche Kreisgebiet mit 278 (333) weist die geringste Anzahl von unversorgten Jugendlichen auf. 3383 Jugendliche streben eine weitere schulische Ausbildung an. Auch auf den Ausbildungsmarkt wirkt sich der doppelte Abiturjahrgang aus: Waren es im Vorjahr 980 so werden 2011 1770 Gymnasiasten auf den Arbeitsmarkt entlassen bzw. streben eine weitere schulische Ausbildung an. Die Nachfrage nach einer dualen Berufsausbildung stieg entsprechend von 145 auf 333 deutlich an; auch die Nachfrage nach einer weiteren schulischen Ausbildung (Studium) hat sich von 640 auf 1158 Jugendliche erhöht. „Wie in den Jahren zuvor dokumentiert dies nachdrücklich den Drang besser qualifizierter Schüler nach einer höheren schulischen Qualifikation“, sagt Erster Kreisrat Reinhard Winter. Bemerkenswert sei aber, dass mit 84 rund 25% der ausbildungswilligen Abiturienten bisher noch ohne Ausbildungsplatz seien. Im vergangenen Jahr waren hier lediglich 13 Jugendliche unversorgt. Auffällig ist ebenfalls, dass von den ausbildungsplatzsuchenden Mädchen nach wie vor ein erheblich geringes Interesse an den Berufen des gewerblich-technischen Bereichs besteht. Von den 588 betroffenen Mädchen streben nur 71 eine derartige Berufsausbildung an. Gerade aber für diesen Bereich melden die Arbeitsagenturen Nordhorn und Leer 585 unbesetzte Stellen, denen lediglich 439 Ausbildungsplatzsuchende gegenüber stehen. Insgesamt ist festzustellen, dass mit 1318 mehr offene Stellen im April dieses Jahres gemeldet waren als im Vorjahr mit 1088. Damit erreiche das Emsland beim Angebot an Ausbildungsplätzen einen Spitzenwert und könne sich mit den wirtschaftlich starken Regionen wie Bayern und Baden-Württemberg messen. Insbesondere im mittleren Kreisgebiet ist ein Zuwachs offener Stellen zu beobachten. 1213 Ausbildungsplatzsuchende sind zu verzeichnen. „Es wird deutlich, dass rein theoretisch jeder Schulabgänger bereits zu diesem frühen Zeitpunkt einen Ausbildungsplatz finden könnte. Allein im pflegerisch-hauswirtschaftlichen Bereich und bei der kaufmännischen und Verwaltungsausbildung übersteigt die Nachfrage das derzeit vorhandene Angebot“, sagt Winter. Die zielgerichtete Berufsorientierung von Mädchen in den gewerblich-technischen Bereich durch Berufsnavigator und die Initiative „Yes, she can! – Mädchen in Männerberufen“ müsse konsequent weiter verfolgt werden, wie das Befragungsergebnis zeige. „Die gemeinsamen Anstrengungen von Schulen, Wirtschaft, die Kammern und dem Landkreis Emsland haben sich erneut ausgezahlt“, dankte Winter allen Beteiligten für ihren Einsatz. Er machte aber auch deutlich, dass das Ende der Bemühungen noch nicht erreicht sei. Die Vorstellung der Zweitbefragung kündigte er für Juli an.