14.04.2011

Pressemitteilungen

14.04.2011

„Männerdomänen“ und „typische Frauenberufe“

Zukunftstag gewährt Mädchen und Jungen Einblick in Unternehmen Meppen. „Eigentlich wollte ich mal Chemikant werden – aber die Arbeit im St. Vitus-Werk ist eine echte Alternative“, sagt Lars, 13 Jahre, der am „Zukunftstag“ die Zusammenarbeit mit behinderten Menschen in der Holz- und der Metallwerkstatt im St. Vitus-Werk in Meppen kennen lernte. Neben Julius, Jens, Michael und Luis von der Meppener Kardinal van Galen-Schule nahmen weitere Mädchen und Jungen von der Realschule Esterwegen und dem Gymnasium Rhauderfehn an dem gemeinsam vom emsländischen MEMA-Netzwerk, Überbetrieblichen Verbund und Gleichstellungsbeauftragter des Landkreises Emsland organisierten Angebot teil.

Netzwerk- und Partnerbetriebe ermöglichten Jungen und Mädchen einen Blick hinter die Kulis-sen, der vor allem auch die üblichen Vorbehalte von Mädchen gegenüber so genannten „Män-nerdomänen“ und von Jungen gegenüber „typischen Frauenberufen“ aufheben sollte. Aus dem gesamten Kreisgebiet waren 21 MEMA-Betriebe und Betreuungseinrichtungen mit dabei. Die Besucher des St. Vitus-Werks fühlten sich sichtlich wohl. Unter der Anleitung von Kai Stegemeier hatten sie an diesem Vormittag Gelegenheit, die Werkzeuge und Maschinen kennen zu lernen und kleine Bauteile anzufertigen. Die „Tagespraktikanten“ konnten sich durchweg vorstellen, spä-ter in einer Einrichtung mit behinderten Menschen im handwerklichen Bereich zu arbeiten. Berüh-rungsängste gab es nicht.  Ähnlich erging es den jungen Besuchern bei der Firma Langen CNC Metalltechnik in Hilkenbrook. Johannes, Jan, Marius, Dennis, und Sophia von der Realschule Esterwegen und dem Gymnasi-um Rhauderfehn nutzen die Gelegenheit, an diesem Tag den Betrieb etwas besser kennen zu lernen. Sie ließen sich von Anke-Christin, Lena und Nadine in die Betriebsabläufe einweisen. „Wir sind jederzeit bereit, junge Männer und Frauen für den gewerblichen Bereich auszubilden“, sagen die Brüder und Firmenchefs Franz Langen und Wilfried Langen. Der Betrieb, der zurzeit 180 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 33 Auszubildende in sechs Ausbildungsberufen, übernimmt die Berufsanfänger regelmäßig. Außerdem finden hier viele Jugendliche einen Ferienjob – eine gute Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen. Schon fast selbstverständlich fin-den sich weibliche Mitarbeiterinnen an schweren Maschinen. Ob im Bereich der Feinwerkmecha-nik oder im Metallbau: Frauen haben längst Einzug in so genannte Männerdomänen gehalten. „Obwohl wir in diesem Bereich schon gut unterwegs sind, wird es immer schwieriger, Auszubil-dende zu finden“, betont Betriebsleiter Stefan Krallmann. Die Initiatoren des Angebots, Gleichstellungsbeauftragte Marlies Kohne, Ursula Voss vom Über-betrieblichen Verbund und MEMA-Netzwerkmanager Jürgen Vogler, zeigten sich ebenfalls zu-frieden: „Wir wollten den Schülerinnen und Schülern - vor allem denjenigen, die ihre Eltern nicht zur Arbeitsstelle begleiten konnten - eine Chance bieten, diesen Aktionstag zu nutzen. Auch die Betriebe haben so die Möglichkeit, junge Leute für sich zu interessieren. Die Rechnung ist erneut aufgegangen“. Bild: (v.l.) Lars, Michael, Luis, Jens und Julius mit Kai Stegemeyer im St. Vitus Werk