15.06.2017

Kirchenfenster und Fassade erhalten neuen Glanz

Sanierungsarbeiten an der Gymnasialkirche Meppen starten

 

Meppen. Die zwischen 1743 und 1746 erbaute Gymnasialkirche in Meppen zählt mit ihrer prachtvollen barocken Architektur und ihrer repräsentativen Fassade zu den bedeutendsten Baudenkmälern des Emslandes. Um ihren Glanz zu erhalten, sind in regelmäßigen Abständen umfangreichere Sanierungsarbeiten durchzuführen, wie zuletzt von Dezember 2009 bis Mai 2010 die aufwändige Restauration der Stuckdecke. Mit den Sommerferien sollen nun die Arbeiten zur Erneuerung der Kirchenfenster beginnen sowie die Sanierung der Fassade.

 

Die hohen Fenster mit Korbbogenabschluss und kräftiger Holzteilung stehen aufgrund ihrer teils erheblichen Schäden bereits seit längerem auf der Agenda des Landkreises Emsland, der als Eigentümer der Kirche für die Bauunterhaltung des Denkmals zuständig ist. Trotz kontinuierlicher Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen sind die Schäden an den Fenstern nun so schwerwiegend, dass die um 1950 eingebauten Fenster durch maßstabsgetreue Nachbauten ersetzt werden müssen.

 

Die Arbeiten werden durch die Tischlerei Vielstädte aus Ostercappeln durchgeführt - ein auf die Restaurierung und Rekonstruktion von denkmalgeschützten Fenstern und Türen spezialisierter Fachbetrieb, der im Bereich Denkmalschutz bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.

 

Da für die Erneuerung der Fenster ein Gerüst benötigt wird, soll dies ebenfalls dazu genutzt werden, zeitgleich die zuletzt 2006 sanierte Fassade mit ihren geschwungenen Giebeln und Sandsteingliederungen zu reinigen und farblich aufzufrischen.

 

Für die Zeit der Baumaßnahmen bleibt die Gymnasialkirche geschlossen. Die Sanierungsarbeiten werden etwa zwölf Wochen andauern und voraussichtlich Anfang September abgeschlossen werden können.

 

Die barocke Gymnasialkirche Meppen wurde 1743 bis 1746 von Jesuiten als Marienkirche und jesuitische Schulkirche erbaut. Dementsprechend steht die Kirchenfassade in der Tradition der turmlosen Ordenskirchen des 17. und 18. Jahrhunderts.

 

Der Bau und die Ausstattung der Gymnasialkirche ist u. a. auf das Mäzenatentum des Wittelsbacher Landesherrn Clemens August (1700-1761) zurückzuführen. Sein Einfluss auf den Bau dieses heute überregional bedeutenden Kulturdenkmals, zeigt sich an seinen Wappenbildern und Darstellungen seiner Machtinsignien als Kurfürst und Fürstbischof. Der Einfluss des Landesherrn kommt ebenfalls darin zum Ausdruck, dass hier - wie auf seinem damals auch im Bau befindlichen Schloss Clemenswerth in Sögel - die gleichen Künstler und Kunsthandwerker wie u. a. Johann Conrad Schlaun tätig waren.

 

Bild: Die Gymnasialkirche erhält neue Fenster. Zeitgleich soll die Fassade mit ihren geschwungenen Giebeln und Sandsteinelementen gereinigt und gestrichen werden. (Foto: Landkreis Emsland)