Internationale Allianz sucht Lösungen für Kommunen
Klimawandel: Projekt Green Team bringt Akteure aus Belgien, Niederlanden und Deutschland zusammen
Papenburg. Wie können Kommunen sich besser an die Folgen des Klimawandels anpassen – und was können sie dabei voneinander lernen? Mit diesen Fragen im Kopf gingen Fachleute aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland beim EU-geförderten Interreg-Projekt Green Team gemeinsam bei einem Treffen in Papenburg an die Arbeit. Bei diesem internationalen Austausch, im Übrigen niedersachsenweit das einzige Treffen der Akteure, ging es darum, dass Kommunen von innen heraus klimafest werden.
Die Stadt Papenburg und der Landkreis Emsland arbeiten gemeinsam mit der Technischen Universität Dortmund sowie belgischen und niederländischen Beratern an Konzepten und Maßnahmen zur Klimaanpassung im öffentlichen Raum. Bürgermeisterin Vanessa Gattung und Umweltdezernent Dr. Michael Kiehl begrüßten das internationale Expertenteam in der Fehnstadt.
Im Landkreis Emsland gebe es bereits zahlreiche Aktivitäten und Maßnahmen zur Klimaanpassung, betonte Kiehl. „Wie etwa der Emslandplan 2.0 im Bereich des Wassermengenmanagements“, nannte er ein Beispiel. Im Zentrum des Projekts geht es um Klimaanpassungen als Aufgabe der Verwaltung. „Das Projekt stärkt die Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und hilft uns, Klimaanpassung intern abgestimmt und strukturiert anzugehen“, erläutert der Umweltdezernent. Ziel sei es, kurz-, mittel- und langfristige Schritte miteinander zu verzahnen und Klimaanpassung als festen Bestandteil der kommunalen Planung zu verankern.
Auch Bürgermeisterin Vanessa Gattung unterstrich den Wert der internationalen Zusammenarbeit: „Der europäische Austausch ist für uns enorm bereichernd. Viele Kommunen stehen vor ähnlichen Herausforderungen – hier voneinander zu lernen, ist ein echter Gewinn für alle Beteiligten.“
Durch das Projekt konnten in Landkreis und Stadt bereits zentrale Handlungsfelder identifiziert werden. Erste Anpassungsmaßnahmen wurden angestoßen, weitere befinden sich in Planung. Neben dem Wassermengenmanagement sind dies die Stadtentwicklung, Gesundheitsvorsorge, Arbeitsschutz sowie der Katastrophenschutz mit Blick auf Extremwetter oder Waldbrandrisiken. „All das sind Felder, in denen der Klimawandel längst spürbar geworden ist. Hier brauchen wir konkrete, praxisnahe Lösungen“, sagt Kiehl.
Eine Besonderheit beim Projekt Green Team ist die Beteiligung der Energieeffizienzagentur Emsland. Als Projektpartner kann die Agentur ihre Beratungskompetenz für Unternehmen mit Blick auf Klimawandel und Klimaanpassung erweitern. Künftig sollen entsprechende Aktivitäten auch in die Auszeichnung „Klimabewusstes Unternehmen“ einfließen. Der Klimaschutz und die Klimaanpassung waren beim Projekttreffen zudem ein wesentliches Thema bei einer Exkursion zur Meyer Werft.
Als hervorragender Veranstaltungsort erwies sich die Historisch-Ökologische Bildungsstätte (HÖB): Sie konnte ihr innovatives Bildungsprojekt „KI for Green" vorstellen, das Künstliche Intelligenz mit Umweltschutz verknüpft. Es erläutert jungen Menschen interaktiv, wie KI zur Bewältigung globaler Nachhaltigkeitsprobleme wie dem Klimawandel beitragen kann.
Neben dem Landkreis Emsland, der Stadt Papenburg und der Energieeffizienzagentur Emsland sind im Projekt Green Team auch die Technische Universität Dortmund, die Provinz Antwerpen, die Gemeinden Middelburg (NL) und Putte (BE), die Foundation Adaptation Atelier, das Water Board of Schieland and the Krimpenerwaard sowie die Association of Public Greenery vzw und die European Region der International Federation of Landscape Architects vertreten.
Das Projekt wird durch das Interreg Nordsee Programm von der Europäischen Union kofinanziert. Umfassende Informationen sind unter https://www.interregnorthsea.eu/green-team sowie beim Landkreis Emsland, Ansprechpartner Walter Pengemann, unter der Rufnummer 05931/44-1528 erhältlich.
Bild: Die Projektteilnehmerinnen und Projekteilnehmer mit Bürgermeisterin Vanessa Gattung und Umweltdezernent Dr. Michael Kiehl (beide l. neben Aufsteller) (Foto: Landkreis Emsland)