Im Dialog über Gefahren und Regelungen aufklären
Landkreis Emsland gewinnt Niedersächsischen Preis für Kommunale Prävention
Meppen/Hannover. Eine besondere Auszeichnung konnte der Landkreis Emsland in Hannover von Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann entgegennehmen: Der Niedersächsische Preis für Kommunale Prävention wurde dem Landkreis Emsland als einzigem Preisträger 2025 für herausragende Projekte in der Jugendarbeit zugesprochen. Der Preis, der mit 5000 Euro für die Jugendarbeit dotiert ist, wird vom Landespräventionsrat (LPR) ausgelobt.
„Ihre Bewerbung und die darin zum Ausdruck kommende Qualität der örtlichen Präventionsarbeit hat die Auswahljury voll und ganz überzeugt! Es war eine Freude, Ihren Antrag lesen zu dürfen! Sie setzen damit einen Maßstab für gelungene und wirksame kommunale Prävention, und wir sind glücklich, solche Vorbilder in unserem Bundesland präsentieren zu können“, heißt es in der Begründung der Jury.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf, der den Preis in Hannover entgegennahm. Selbst in einem ländlichen Raum wie dem Emsland ohne ausgewiesene soziale Brennpunkte mit lebendigem Vereinsleben und großem gesellschaftlichen Zusammenhalt sei Präventionsarbeit unverzichtbar, so der Landrat. „Es liegt in der Verantwortung des Landkreises Emsland als zuständiger Behörde, das sichere Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen und zudem zu gewährleisten, dass das Jugendschutzgesetz eingehalten wird“, betont Burgdorf.
Insbesondere der erzieherische Kinder- und Jugendschutz im Bereich der Sucht-, Medien- und Gewaltprävention ist neben dem gesetzlichen Jugendschutz mit Jugendschutzkontrollen im Landkreis Emsland von großer Relevanz. So sind ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol, beim Konsum von E-Zigaretten und bei der Nutzung Sozialer Medien Themen, die in der Arbeit mit Jugendlichen eine maßgebliche Rolle spielen. „Hier informieren wir auf Augenhöhe, klären auf - beispielsweise in Schulen - und betreiben so wertvolle Präventionsarbeit, sodass bestenfalls Probleme gar nicht erst entstehen“, sagt Ulrich Engling, Abteilungsleiter Jugendpflege.
„Uns ist bewusst, dass die laufenden Präventionsangebote einer verlässlichen Koordination, Ausdauer und Beharrlichkeit bedürfen, um effektiv zu sein“, sagt Burgdorf. Planung und Durchführung von Präventionsmaßnahmen geschehen im Landkreis Emsland daher stets im Verbund mit den kreisangehörigen Kommunen, Akteur/-innen wie Polizei, Jugendhilfeträgern, Schulen, Kindertagesstätten, Jugendverbänden, Kirchenvertretungen und weiteren Gruppen – als ein Garant für den Erfolg. Ebenso gehören neben der inhaltlichen Arbeit auch die Öffentlichkeits- und politische Überzeugungsarbeit dazu. Präventionsthemen und -maßnahmen werden daher in regelmäßigen Abständen in den kommunalen Räten und den politischen Gremien des Landkreises Emsland vorgestellt und beraten.
„Der Gewinn des Niedersächsischen Präventionspreises ist daher auch eine willkommene Möglichkeit, der Präventionsarbeit vor Ort einen Schub zu verleihen und entsprechende Themen weiter voranzutreiben“, betont der Landrat.
Konkrete Projekte, die Präventionsansätze verfolgen sind u. a. Communities That Care (CTC), das 2009 als niedersächsisches Pilotprojekt im Landkreis Emsland gemeinsam mit der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim und dem Landespräventionsrat Niedersachsen als Langzeitprojekt gestartet war. Mittlerweile findet CTC in acht emsländischen Kommunen statt.
Darüber hinaus finden Schulungen von Fachkräften statt, wie beispielsweise beim regelmäßig organisierten Emsländischen Medienpräventionstag und Onlineveranstaltungen u. a. zu den Themen Hatespeech und Fake News. Einen weiteren Schwerpunkt bilden in diesem Zusammenhang Elternangebote, die kreisweit zur Sucht-, Medien- und Gewaltprävention angeboten werden. Die Online-Elternabende werden jeweils von 100 bis 300 Personen besucht, was den Informationsbedarf verdeutlicht.
Jugendschutzkontrollen bei Veranstaltungen und Jugendtreffpunkten und neuerdings verstärkt von Verkaufsautomaten werden im Landkreis Emsland ebenfalls regelmäßig durchgeführt. Diese werden auch zum Anlass genommen, die Jugendlichen und die Gewerbetreibenden im Dialog über Gefahren und Regelungen aufzuklären.
Niedersächsischer Preis für Kommunale Prävention
Die Auszeichnung des LRP ist mit 5.000 Euro je Preisträger dotiert und wird von der Stüllenberg-Stiftung gefördert, um die Arbeit der rund 200 kommunalen Präventionsgremien in Niedersachsen zu würdigen und zu fördern. 2022 und 2024 wurden Preise an mehrere Kommunen verliehen; 2025 ging eine Auszeichnung ausschließlich an den Landkreis Emsland.
Bild: (v. l.) Ulrich Engling, Abteilungsleiter Jugendpflege, Kathrin Blome vom Landkreis Emsland, Katrin Stüllenberg von der Stüllenberg Stiftung, Landrat Marc-André Burgdorf, Ministerin Dr. Kathrin Wahlmann, Carolin Römer und Dominic Vähning vom Landkreis Emsland bei der Preisübergabe. (Foto: Landespräventionsrat Niedersachsen)