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16.05.12
Historische Alleen und grüne Seitenstreifen
Landkreis Emsland fördert mit zahlreichen Initiativen Umwelt- und Tierschutz
Meppen. In ihrem Umfang wohl einzigartig im gesamten Landkreis Emsland ist die historische Obstbaumallee in Freren. Insgesamt 114 Bäume säumen die Ostwier Straße. Doch nicht alle sind in gutem Zustand. Daher hat die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland einen Zuschuss zum Erhalt der alten Obstbaumalle zugesichert. Die Stiftung ist nur eine von zahlreichen Initiativen, mit denen der Landkreis Emsland den Umwelt- und Tierschutz aktiv mit gestaltet, würdigt und unterstützt.
4500 Euro hat die Stiftung für den Erhalt der Allee in Freren zur Verfügung gestellt; insgesamt rund 20.400 Euro soll das Vorhaben kosten. „Die Allee ist als landschaftsprägendes Element und als Bereicherung für die Kulturlandschaft unbedingt erhaltenswert“, betont Stiftungsvorsitzender Bernhard van der Ahe und betont, dass dies für kreisweit alle Alleen gelte. Alleen seien ein wichtiger Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tierarten. Die langfristige Sicherung der Alleen im Emsland habe auch einen unbestreitbar hohen Wert für den Menschen, sagt van der Ahe.
Nach einer fachlichen Begutachtung der Bäume, in der die Obstsorten sowie Art, Umfang und Kosten der erforderlichen Maßnahmen bestimmt wurden, soll im Wesentlichen im Spätherbst bzw. Winter dieses Jahres mit den Erhaltungsarbeiten an der Allee in Freren begonnen werden. Dazu zählt die umfangreiche Pflege der alten Bäume durch das Schneiden der Äste. Zudem sollen Neuanpflanzungen vorgenommen werden.
Aktuell aufgelegt wurde das Wegeseitenstreifenprogramm. Dabei wurden Städte und Gemeinden aufgefordert, Wegeseitenstreifen aus der landwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und durch u. a. hochstämmige Obstbäumen alter regionaler Sorten zu bepflanzen. Die Bäume sollen mit 10 m Abstand gepflanzt und mit mindestens zwei Anbindepfählen sowie einem Verbiss- und Fegeschutz gesichert werden. Die grünen Seitenstreifen erhalten damit eine Aufwertung, da sie als ökologisch wertvolle Flächen zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen und heimischen Arten hochwertigen Lebensraum bieten. „Bei diesen landwirtschaftlich bewirtschafteten öffentlichen Flächen handelt es sich um wichtige Lebensräume, die Pflanzen und Tieren nicht mehr zur Verfügung stehen. Mit den Maßnahmen soll erreicht werden, dass dem überall zu beobachtenden Artenschwund begegnet und vor Ort in den zuständigen Gremien der Städte und Gemeinden diskutiert wird. Ziel muss es sein, diese Flächen der Natur zurückzugeben“, sagt Landrat Reinhard Winter. Die Naturschutzbehörde rechnet den Kommunen die Maßnahmen als Kompensationsleistung an.
Der Landkreis Emsland hält darüber hinaus ein Förderprogramm vor, das dem Erhalt der Kulturlandschaft, der Verbesserung des Landschaftsbildes und der Erhöhung und Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes dient. So gibt es Geld für die Anlage von Windschutzstreifen, Feldgehölzen, Hecken und Wallhecken, für Obstbaumwiesen und Alleen. Dabei sind bestimmte Vorgaben, Verfahren und Auflagen zu beachten. Eine Allee beispielsweise sollte mindestens eine Länge von 100 Metern haben, eine Obstbaumwiese in freier Landschaft sollte eine Mindestgröße von 500 m² aufweisen und die Verwendung heimischer Arten ist eine der Grundvoraussetzung für eine Förderung. Im vergangenen Jahr unterstützte der Landkreis Emsland, ähnlich wie in den Vorjahren auch, Projekte dieser Art mit rund 6000 Euro.
Nähere Informationen zu den Förderprogrammen sind beim Landkreis Emsland unter der Telefonnummer 05931/44-2572 und unter der E-Mail-Adresse stefan.tebbel@emsland.de erhältlich.
Bild: Die historische Obstbaumallee in Freren wird mit Mitteln der Naturschutzstiftung erhalten. Die Aufnahme stammt aus dem vergangenen Jahr. (Foto: Gemeinde Freren)