22.10.2014

Gymnasialkirche erstrahlt in ursprünglichem Glanz

Kommunionbank steht am ursprünglichen Standort – Christusmonogramm wieder sichtbar

Meppen. Das barocke Kleinod Gymnasialkirche in Meppen zeigt jetzt auch im Altarraum wieder seine ursprüngliche Schönheit: Die Kommunionbank wurde an ihren ursprünglichen Standort vor dem Hochaltar zurückversetzt. Dadurch wird das im Boden des Altarraums eingelassene Christusmonogramm, das in dieser Form eine kunsthistorische Rarität darstellt, nun wieder sichtbar. Landrat Reinhard Winter als Hausherr der Gymnasialkirche ist überzeugt, dass damit der hohen kunstgeschichtlichen Bedeutung der Kirche einmal mehr Rechnung getragen wurde. „Nun ist die optische Einheit von Hochaltar und Kommunionbank wieder hergestellt“, sagt Winter.

Künftig soll bei Gottesdiensten in der Gymnasialkirche ein neuer freistehender Altar eingesetzt werden. Das nun im Altarraum frei sichtbare Christusmonoramm ziert darüber hinaus nicht nur die Gloriole am barocken Hochaltar, sondern auch die Außenfassade der 1746 Maria Immaculata geweihten Jesuitenkirche.

Mitte der 1960er Jahre war mit der Kommunionbank der gesamte Altarraum zum Kirchenschiff hin abgeschlossen worden. Grund für das Versetzen der Kommunionbank war das 2. Vatikanische Konzil unter den Päpsten Johannes XXIII. und Paul VI. (1962 bis 1965), das für die katholische Kirche umfangreiche Reformen brachte. Unter anderem sollte die Messe nicht mehr von den Hochaltären aus zelebriert werden, sondern an so genannten „Volksaltären“, also frei stehenden Altären, an denen sich der Priester während der Messe den Gläubigen zuwenden konnte. Durch die 1964 einsetzende Liturgiereform wurden - auch in vielen kunsthistorisch bedeutenden Kirchen - die Altarbereiche bzw. Chorräume umfassend neugeordnet und neue Altäre errichtet. Dies geschah auch in der Gymnasialkirche Meppen, wo gerade in diesen Jahren umfangreiche Restaurierungsarbeiten stattfanden, die unter anderem auch die bis dahin weiß-blau-goldene Marienkirche in ihre ursprüngliche barocke Farbigkeit zurückführten. Während dieser Arbeiten wurde die Kommunionbank nach vorne versetzt und es wurde hinter ihr ein „Volksaltar“ aufgestellt.

Bild: Dr. Andrea Kaltofen, Fachbereichsleiterin Kultur beim Landkreis Emsland, Landrat Reinhard Winter und Ute Lott, Leiterin des Windthorst-Gymnasiums, (v. r.) besichtigen die mit der zurückversetzten Kommunionbank geschaffene Veränderung im Altarraum. (Foto: Landkreis Emsland)