21.03.2012

Pressemitteilungen

21.03.12
 

Gerenkamp: "AED-Kataster rettet Menschenleben"  

Standardisierte Notrufabfrage und Reanimation steigern Qualität der Hilfe

Meppen. Automatisierter Externer Defibrillator (AED) heißt das Gerät, das im Notfall Leben retten kann. Die Geräte ermöglichen bei einem plötzlichen Herztod auch Ersthelfern effektiv einzugreifen. Der Landkreis Emsland möchte nun eine Datenbank, ein so genanntes AED-Kataster, für die im Emsland vorhandenen AED-Geräte erstellen, um im Notfall schnelle Hilfe zu ermöglichen. Der Landkreis Emsland stellte das Projekt im Meppener Kreishaus während eines Pressegesprächs vor.

„Das AED-Kataster rettet Menschenleben. Zusätzlich soll im Rahmen eines Pilotprojekts eine standardisierte Notrufabfrage in der Rettungsleitstelle eingeführt werden, um noch vor Eintreffen von Rettungswagen und Notarzt die für den Einsatz wichtigen Informationen zu erfassen und an das Rettungsteam in vereinheitlichter und strukturierter Form zu übermitteln“, erläutert Erster Kreisrat Martin Gerenkamp weitere Neuerungen. Auch telefonische Anweisungen zur Erste-Hilfe-Leistung und der Reanimation, mit denen Ersthelfer durch die Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle in einem Notfall angeleitet werden, sollen künftig nach festgelegten Vorgaben durchgeführt werden. Alle in der Rettungsleitstelle des Landkreises Emsland tätigen Mitarbeiter werden derzeit im Pilotprojekt speziell für diese Aufgabe geschult.

„Bei rund 200 rettungsdienstlichen Reanimationen jährlich im Landkreis Emsland können durch Zusammenwirken von Leitstelle, Ersthelfer und gegebenenfalls durch den Einsatz eines AED viele Menschenleben gerettet werden“, betont Gerenkamp. Auch die in der Leistelle verfügbare moderne Technik und die dauerhafte Datenverbindung zu allen Rettungsfahrzeugen per GPS-Ortung sicherten eine schnelle und gezielte Hilfe.

„Die Notrufbearbeitung durch die Rettungsleitstelle, die Maßnahmen des Ersthelfers und der Rettungsdienst sind die ersten Glieder in der Rettungskette, die für den Patienten lebensentscheidend sein können“, betont auch Dr. Wolfgang Hagemann, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes des Landkreises Emsland. Besonderes Beispiel hierfür sei der Herzinfarkt, der „plötzliche Herztod“. In den meisten Fällen könne nur ein umgehender „Elektroschock“ helfen, der mit einem Defibrillator ausgeübt wird und der die Überlebenschancen eines Patienten deutlich verbessere.

Das zu erstellende AED-Kataster, das diese schnelle Hilfe ermöglicht, soll die Standorte im Emsland mit ganz genauen Koordinaten auf einer Karte darstellen. „Die Rettungsleitstelle kann dann den nächsten verfügbaren AED erkennen und zum Einsatz bringen“, sagt Gerenkamp. Um eine vollständige Datenbank zu ermöglichen, ruft der Landkreis Emsland alle Betreiber eines AED dringend auf, diese bei der Rettungsleitstelle des Landkreises Emsland zu melden. Es sei ebenfalls zu überlegen, die Standorte mit einem entsprechendem Hinweisschild zu kennzeichnen, so Gerenkamp.

Das Pilotprojekt, in dem die Mitarbeiter der Leitstelle geschult werden, führt der Landesausschuss Rettungsdienst für fünf ausgewählte Rettungsdienstbereiche in Niedersachsen durch. Es dauert bis zum Ende des Jahres an. Ziel ist es, den Ablauf von Notrufen zu optimieren. Nach Auswertung der Ergebnisse soll das Verfahren in ganz Niedersachsen eingeführt werden. Zur Qualitätssicherung erhält der Mitarbeiter der Rettungsleitstelle direkt nach der Notfallversorgung durch ein codiertes Rückmeldesystem im Rettungsfahrzeug eine Information über den Zustand des Patienten. Diese gibt Auskunft über den Erfolg seiner Erste-Hilfe-Anleitung und die Verdachtsdiagnose, die aufgrund der strukturierten Notrufabfrage gestellt werden konnte.

Unter der Telefonnummer 05931/441452 und der E-Mail-Adresse heinz.lind@emsland.de können Erfassungsbogen zur Meldung von AED-Geräten angefordert werden. Der Vordruck kann ausgefüllt per E-Mail oder Fax an 05931/443622 zurückgeschickt werden. Ein Meldevordruck ist auch auf der Internetseite des Landkreises Emsland unter www.emsland.de (Startseite: Rubrik „Wichtig und Wissenswert“) abzurufen. 

Bild 1: Erster Kreisrat Martin Gerenkamp (l.) und Dr. Wolfgang Hagemann, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Landkreis Emsland, rufen dazu auf, die Standorte von Defibrillatoren, wie er hier im Bild zu sehen ist, der Kreisverwaltung zu melden. Das Piktogramm, das Gerenkamp in Händen hält, soll diese Standorte kennzeichnen.

Bild 2: Dr. Wolfgang Hagemann, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Landkreis Emsland, Erster Kreisrat Martin Gerenkamp und Heinz Lind vom Landkreis Emsland (v. l.) werben für das AED-Kataster. (Fotos: Landkreis Emsland)