22.12.2011

Pressemitteilungen

20.12.11
 

Gedenkstätte Esterwegen: Über 3200 Besucher in sechs Wochen 

  
Winter: „Großes Interesse bestätigt uns“

Meppen. Mehr als 3200 Menschen haben seit ihrer Eröffnung vor rund sechs Wochen die Gedenkstätte Esterwegen besucht. „Dieses große Interesse freut uns und bestätigt uns darin, dass wir in freiwilligem Engagement und mit Unterstützung von Bund, Land und vielen weiteren Institutionen die Gedenkstätte errichtet haben“, sagt Landrat Reinhard Winter angesichts der hohen Besucherzahlen. Und das Interesse ebbt vorerst nicht ab: Für die ersten Monate des neuen Jahres haben sich bereits mehr als 50 Gruppen angemeldet.

Winter erklärt diese große Resonanz auch mit den jüngsten Ereignissen: „Die durch rechte Gesinnung motivierten Morde an ausländischen Mitbürgern zeigen, wie wichtig die Erinnerungsarbeit sowie die politische und moralische Erziehung insbesondere junger Menschen ist“. Neben vielen Gästen aus den Niederlanden, nahmen u. a. auch 27 Schulklassen aus dem Emsland, aus benachbarten niedersächsischen Landkreisen und aus Nordrhein-Westfalen an mehrstündigen Führungen durch die Ausstellungen und über das Gelände des ehemaligen Konzentrations- und Strafgefangenenlagers teil. Zudem besuchten Firmlinge und Konfirmanden, Senioren- und kirchliche Erwachsenengruppen, Bundeswehrsoldaten und angehende Lehrerinnen und Lehrer an den Studienseminaren in Nordhorn und Meppen die Gedenkstätte Esterwegen. Im Rahmen einer eintägigen Veranstaltung des Fortbildungszentrums Oldenburg diskutierten 13 Lehrkräfte allgemein- und berufsbildender Schulen aus dem ostfriesischen Raum über vorhandene und neu zu entwickelnde pädagogische Angebote.

Die Gedenkstätte war am 31. Oktober gemeinsam mit Bundeskulturstaatsminister Bernd Neumann und dem Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister unter großem bundesweitem Interesse von Gesellschaft, Politik und Medien eröffnet worden. Etwa 5,8 Mio. Euro kostete die Einrichtung der Gedenkstätte Esterwegen, die künftig stellvertretend für die insgesamt 15 ehemaligen Emslandlager stehen wird. In ihr wird das historische Geschehen der Jahre 1933 bis 1945 aufgearbeitet und im Bewusstsein lebendig gehalten. An den Aufbaukosten waren der Bund (2,5 Mio. Euro), die Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten (1 Mio. Euro), die Niedersächsische Sparkassenstiftung und Stiftung Niedersachsen (je 400.000 Euro), die Emsländische Sparkassenstiftung (150.000 Euro) sowie die VGH-Stiftung (100.000 Euro) beteiligt. Der Landkreis zahlte 1,2 Mio. Euro.

Seit Mitte Dezember 2011 bis einschließlich 14. Januar 2012 ist die Gedenkstätte vorübergehend geschlossen. Mit der Wiedereröffnung am Sonntag, 15. Januar, werden während eines „Tags der offenen Tür“ u. a. zwei öffentliche Führungen angeboten. Anschließend ist die Gedenkstätte wie gewohnt dienstags bis sonntags, 10 bis 17 Uhr (April bis Oktober bis 18 Uhr), geöffnet.

Führungen für Gruppen ab 15 Personen sollten möglichst frühzeitig unter der Rufnummer 05955/988950 vereinbart werden.

Stellvertretend für alle 15 ehemaligen Emslandlager ist die Gedenkstätte Esterwegen eingerichtet worden. An der Westwand sind die Namen der einzelnen Lager zu lesen. (Foto: Landkreis Emsland)