Pressemitteilungen
22.09.2011
„Es ist uns ernst mit der Weiterentwicklung der Zukunftsregion“
2. Gesundheitskonferenz: Erhalt der medizinischen Versorgung auf hohem Niveau Meppen/Lingen. Über 100 Teilnehmer hatten am 21. September den Weg zur 2. Gesundheitskonferenz des Landkreises Emsland in das IT-Zentrum in Lingen gefunden. Mit der Konferenz wurde nach der Auftaktveranstaltung im März dieses Jahres das Modellprojekt „Zukunftsregion Gesundheit“ fortgesetzt, das vom Landesministerium initiiert worden ist und zur Sicherung einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau beitragen soll.
„Es ist uns sehr ernst mit der Weiterentwicklung der Zukunftsregion Gesundheit“, spielte der Erste Kreisrat Reinhard Winter in seiner Begrüßung auf die rasche Abfolge der Veranstaltungen an. Im Anschluss daran referierte Enno Gosling, Abteilungsleiter Gesundheit im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, in Vertretung für Ministerin Aygül Özkan, die ihre Teilnahme an der Veranstaltung kurzfristig absagen musste. Gosling betonte die großen Veränderungen, die der demografische Wandel für die ärztlich-medizinische Versorgung und Pflege mit sich bringen werde. Gleichzeitig stießen die gesetzliche Krankenversicherung und Pflegeversicherung an ihre Grenzen, so Gosling weiter. Es sei daher erforderlich, dass sich alle Akteure im Gesundheitswesen einer Region zusammenschließen und in einem gemeinsamen Rahmen miteinander kooperieren, wie dies im Landkreis Emsland bereits geschehe. „Sie haben sich schon ein gutes Stück auf den Weg gemacht“, lobte er die Aktivitäten der verantwortlichen Akteure im Landkreis Emsland. Ausgehend von den Vorschlägen und Handlungsansätzen, die in der Auftaktveranstaltung im März gemacht worden waren, stellte Winter im weiteren Verlauf der Veranstaltung die ersten konkreten Projektentwürfe vor. Dazu zählt der Aufbau eines Demenz-Servicezentrums, das Anfang Oktober seine Arbeit aufnehmen wird. Die sich stetig erhöhende Lebenserwartung lässt auch die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen ansteigen. Hier soll das Servicezentrum Ansprechpartner für Betroffene und deren Angehörige sein und zugleich eine Steuerungs- und Koordinierungsfunktion bei Angeboten und Hilfen inne haben. Weiteres geplantes Projekt ist die Kompetenzwerkstatt Space Limit, die der Caritasverband mit finanzieller Unterstützung aus Mitteln des Landesprojektes umsetzen möchte. Jugendliche und Erwachsene sollen innerhalb dieses Projekts im Umgang mit elektronischen Medien sensibilisiert und ihre Medienkompetenz soll erhöht werden. Ebenfalls stellte Winter eine Initiative zur Förderung der seelischen Gesundheit bei Kindern im Kindergartenalter vor, mit dem die Kleinen in ihrer seelischen Widerstandskraft gestärkt werden sollen. Darüber hinaus werde erwogen, die ärztliche Betreuung in den Pflegeheimen in Lingen, deren Hausärzte der Vereinigung „Genial“ angeschlossen sind, in die Hände eines eigens angestellten Heimarztes zu legen. Auch Überlegungen zur Einführung eines Qualitätssiegels führte er an, mit dem besondere Projekte als „Partner der Zukunftsregion Gesundheit“ ausgezeichnet werden könnten. „Manches Projekt muss noch dahingehend überprüft werden, ob es problemlos umgesetzt werden kann und zu finanzieren ist“, sagte Winter. Die Entscheidung darüber habe die regionale Steuerungsgruppe, in der u. a. Krankenkassen, Krankenhäuser, die Kassenärztliche Vereinigung, Ärzte, Pflegeanbieter und der Landkreis Emsland vertreten seien, zu treffen. Für den Landkreis Emsland signalisierte Winter Unterstützung bei der Durchführung der Projekte. Hintergrund: Der Landkreis Emsland zählt neben den Landkreisen Wolfenbüttel und Heidekreis zu den drei niedersächsischen Kommunen, die das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familien, Gesundheit und Integration im November 2010 zu „Zukunftsregionen Gesundheit“ ausgerufen hatte. Die Modellregionen erarbeiten über einen Zeitraum von drei Jahren Projekte, die der langfristigen und flächendeckenden Gesundheitsvorsorge dienen. Sie erhalten dafür jeweils 100.000 Euro im Jahr aus Mitteln des Landes sowie landesweiter Projektpartner.