Pressemitteilungen
04.05.2011
Erste Ergebnisse von lebenden Fischen
Vorerst keine Entwarnung für Verzehr Meppen. Das Fischmonitoring, das in Zusammenarbeit mit dem LAVES Cuxhaven die Schadstoffbelastung der Fische im Dortmund-Ems-Kanal (DEK) und in der Ems auf lange Sicht beobachten soll, hat nun erste Ergebnisse für lebende Fische erbracht. Zudem ist das Monitoring bis zum Bereich Haren ausgeweitet worden. Die gemeinsam mit dem Landesfischereiverband Weser-Ems aus dem Bereich des DEK und der Ems entnommenen Fische (Weißfisch, Barsch, Aal) weisen zum Teil eine erhöhte Belastung mit perfluorierten Tensiden (PFOS) auf.
Im Bereich der Ems in Höhe Schützenhof fällt die Belastung insgesamt niedriger aus als im Bereich des Dortmund-Ems-Kanals nördlich der Schleuse Meppen. Bis auf Weiteres rät das LAVES von einem Verzehr der Fische aus den betroffenen Bereichen ab. Bislang stehen noch Ergebnisse der Untersuchung von Fischen aus, die am 27. April lebend im Bereich des DEKs und der Ems bis Haren gefangen wurden. Sie werden für die kommende Woche erwartet. Sobald diese Ergebnisse vorliegen ist es möglich festzulegen, wo das Angeln wieder zugelassen werden kann. Sollte es hierbei im Bereich der Ems in Höhe Schützenhof bis nach Haren zu unbedenklichen Werten kommen, können dort voraussichtlich Fische geangelt und verzehrt werden. Für den Bereich des DEKs vom Schützenhof bis nördlich der Schleuse Meppen werden voraussichtlich weitere Untersuchungen notwendig sein; die Warnung vor dem Verzehr wird dann aus gesundheitlichen Gründen in dieser Zeit für diesen betroffenen Bereich auch weiterhin Bestand haben. Wann diese weiteren Probeneinsendungen an das LAVES erfolgen, wird in den kommenden Tagen entschieden, wenn alle Ergebnisse vorliegen. Hierbei ist u. a. auch die Halbwertszeit des PFOS – innerhalb von etwa 20 Tagen bauen die Fische rund 50 Prozent der Substanz ab – zu berücksichtigen. Da die Höhe der in den lebenden Fischen eingelagerten Reststoffe ausschlaggebend dafür ist, ob die Warnung vor dem Verzehr von Fischen aus dem betroffenen Bereich weiterhin aufrecht erhalten werden muss oder aufgehoben werden kann, ist es möglich, dass eine weitere Beprobung daher erst in einigen Wochen vorgenommen wird. Die bislang im Fischmonitoring untersuchten verendeten Fische haben das Fünf- bis Zehnfache, lebende Fische im äußersten Fall bis zum 20-fachen der üblichen Hintergrundbelastung (30 bis 50 Mikrogramm/Kg) an PFOS aufgewiesen. Die Untersuchungen der insgesamt rund 70 verendeten Fische belegten, dass der Sauerstoffmangel der Grund für das Verenden der Tiere war. Bei den jüngsten Auswertungen der Wasserproben, die durch ein beauftragtes Fachlabor nach verschiedenen Parametern untersucht worden sind, konnten keine Bestandteile von BTX-Aromaten oder anderen Rückständen des Tankerunglücks mehr festgestellt werden. Die Entnahme von Wasserproben wurde daher eingestellt. Die Sauerstoffwerte im DEK hatten sich bereits vor Ostern durch das Schleusen- und Wassermanagement des Landkreises Emsland in Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Meppen erholt und befinden sich überall im normalen Bereich. Weitere Messungen sind daher nicht erforderlich. Mit dem Landesfischereiverband besteht nach wie vor ein ständiger Austausch über alle Untersuchungsergebnisse.