05.02.2013

Eine Geschichte aus den letzten Kriegstagen

Gedenkstätte Esterwegen zeigt Filmdokumentation "Der Hauptmann von Muffrika"

Meppen. Der Film „‘Der Hauptmann von Muffrika‘ – Eine Geschichte aus den letzten Kriegstagen im Emsland“ wird am Sonntag, 10. Februar, um 11 Uhr in der Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, gezeigt. Die Dokumentation von Paul Meyer und Rudolf Kersting zeichnet die Geschehnisse im April 1945 nach, als der 19-jährige angebliche Hauptmann Willi Herold das Kommando im Emslandlager Aschendorfermoor übernahm. Hier ermordeten er und seine Helfer kurz vor Kriegsende 172 Strafgefangene. Am 19. April 1945 zogen Herold und seine „Truppe“ weiter nach Leer und erschossen dort am 25. April fünf Niederländer.

In dem 1998 mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichneten Film kommen zahlreiche Zeitzeugen zu Wort – der britische Major, der 1946 die Anklage gegen Herold vor einem Militärgericht in Oldenburg vorbereitete, Gefangene des Lagers, die das Massaker überlebten, und Einheimische aus dem emsländisch-ostfriesischen Raum, die unterschiedlichste Begegnungen mit Herold hatten.

Im Anschluss an die Filmvorführung berichtet der Niederländer Kees Fielstra über die Spurensuche nach seinem Vater, den am 25. April 1945 im Hammrich (Leer) ermordeten Cornelius Pieter Fielstra. Er war einer von fünf Groningern, die vier Tage zuvor von der Gestapo in Nieuweschans verhaftet, in das Untersuchungsgefängnis Leer überführt und schließlich von der Herold-„Truppe“ hingerichtet worden waren.

Der Eintritt zur Veranstaltung beträgt 2 Euro. Weitere Informationen zur Gedenkstätte sind unter der Telefonnummer 05955/988950 und im Internet unter www.gedenkstaette-esterwegen.de erhältlich. Die Gedenkstätte ist dienstags bis sonntags, 10 bis 17 Uhr (November-März), geöffnet.