„In den Schuhen des anderen gehen“
DUO-Seniorenbegleitung: Abschluss des ersten inklusiven Kurses – Zertifikate für 14 Teilnehmende
Meppen. Die erste inklusive Fortbildung des niedersachsenweiten Projekts DUO-Seniorenbegleitung boten der Seniorenstützpunkt des Landkreises Emsland gemeinsam mit der Volkshochschule Meppen gGmbH und der Kontaktstelle Ehrenamt (Projekt E.V.E. – Erlebe Vielfalt im Ehrenamt) des St.-Vitus-Werkes an. 14 Teilnehmende mit und ohne Behinderungen haben die Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen und erhielten ihre Zertifikate. Sie stehen nun bereit, sich ehrenamtlich in der Seniorenbegleitung zu engagieren.
Dr. Sigrid Kraujuttis, Sozialdezernentin des Landkreises Emsland, sagte: „Ich freue mich sehr über diesen Kursabschluss, weil hier wirklich ein Wandel im Denken stattgefunden hat. Der Glaube, Menschen mit Behinderung bräuchten ausschließlich Unterstützung, ist überholt – dieser Kurs beweist: Menschen mit Behinderung können sehr wohl selbst unterstützend tätig werden.“ Das Emsland gehe hiermit einen mutigen und vorbildlichen Weg. „Ehrenamt kennt keine Grenzen – das wird von der Gesellschaft zunehmend anerkannt“, so Kraujuttis weiter.
Auch Michael Korden, Geschäftsführer der Vitus Betriebsgesellschaften sowie der Vitus Stiftung, unterstrich die Bedeutung des Kurses: „DUO steht für eine tragende Verbindung. Seniorenbegleitung bedeutet, Einsamkeit zu begegnen – und das auf Augenhöhe. Und Inklusion heißt eben auch, sich von der Rolle des Empfängers zu lösen und selbst aktiv zu werden.“
Erfolgreich ließen sich die Kursteilnehmenden Danique Blaauwe (Twist), Viktor Dreier (Meppen), Tobias Geers (Meppen), Petra Karsten (Haselünne), Patrick Louni (Meppen), Roswitha Rengers (Lingen (Ems)), Heiner Rolfers (Haselünne), Lothar Rosemann (Haselünne), Agnes Schomakers (Meppen), Reiner Schramm (Meppen), Elfriede Schulte (Lingen (Ems)), Anne Suhlmann (Meppen), Maria Tallen (Geeste) und Sina Wilken (Haren (Ems)) zu DUO-Seniorenbegleitenden schulen. Sie werden in der Regel künftig wohnortnah eingesetzt.
Die Fortbildung umfasste 30 Theorieeinheiten – teils in einfacher Sprache durch Heike Baalmann und Ilka Backs von der Kontaktstelle Ehrenamt (Projekt E.V.E – Erlebe Vielfalt im Ehrenamt) des St.-Vitus-Werkes angepasst – mit praktischen Übungen und Methodenvermittlung, sowie 20 Praxisstunden in stationären Pflegeeinrichtungen. Thematische Schwerpunkte lagen unter anderem auf der Kommunikation, Altersmedizin, psychischen Veränderungen im Alter, Tagesstrukturierung, Sozialrecht und den rechtlichen Rahmenbedingungen ehrenamtlichen Engagements.
Gaby Breuckmann hob als Kursleiterin die Grundhaltung hervor, die in der Seniorenbegleitung entscheidend ist: „In den Schuhen des anderen gehen, empathisch und wertschätzend handeln – das ist die Basis.“ Der besondere Charakter dieser Fortbildung wurde von Gabriele Grote von der Volkshochschule Meppen gGmbH betont: „Unterschiedlichste Perspektiven und Erfahrungen der Teilnehmenden bereicherten den Kursus ebenso wie die enge Zusammenarbeit der Dozentinnen“.
Eine Teilnehmerin brachte es zum Abschluss auf den Punkt: „Die Inhalte wurden mit viel Herzblut durch die Dozentinnen vermittelt und es herrschte eine tolle Gemeinschaft in der Gruppe. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe als DUO-Seniorenbegleitung.“ Ein gelungener Kursabschluss, der zeigt: Inklusion im Ehrenamt ist nicht nur möglich – sie ist bereichernd für alle Beteiligten.
Die Vermittlung von DUO-Seniorenbegleitungen erfolgt über den Landkreis Emsland oder die Kommunen vor Ort. Weitere Informationen erhalten Sie beim Seniorenstützpunkt, Daniela Fischer, unter der Telefonnummer 05931/44-2263, der E-Mail-Adresse daniela.fischer@emsland.de sowie beim Seniorenstützpunkt.
Bild: Die Kursteilnehmenden versammeln sich mit Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis (1. Reihe 1.v.r.), und Geschäftsführer Michael Korden (3. Reihe 1.v.l.) vom St.-Vitus-Werk sowie Gabriele Grote (2. Reihe 1.v.l.) und Kursleiterin Gaby Breuckmann (2. Reihe 2.v.l.) von der Volkshochschule Meppen nach erfolgreicher Qualifizierung. (Foto: Landkreis Emsland)