Pressemitteilungen
15.04.2011
DEK: Fischmonitoring gestartet
Dauerhafte Kontrolle von Wasserqualität und möglichen Schadstoffen Meppen. „Die Vorwürfe, die gegen den Landkreis Emsland erhoben worden sind, sind unbegründet. Zu dem bisherigen Vorgehen gibt es keine Alternative, und es wird auch von den Kritikern keine genannt. Zum anderen möchte ich nochmals betonen, dass bei Bränden dieser Art Löschschaum mit perfluorierten Tensiden zum Einsatz kommen muss, damit der Brand überhaupt bekämpft werden kann. Es ist damit ein noch größerer Umweltschaden verhindert worden“, sagt Landrat Hermann Bröring.
Das dadurch hervorgerufene Fischsterben sei bedauerlich; alle Maßnahmen, um eine Verschlechterung des Sauerstoffgehalts in dem betroffenen Abschnitt des Dortmund-Ems-Kanals (DEK) zu verhindern, seien vom Landkreis Emsland veranlasst worden. Ein „Abfischen“ des Kanals, wie es von Kritikern vorgeschlagen worden war, ist aus technischen und praktikablen Gründen nicht umzusetzen. Andere Optionen, als in Abstimmung mit der WSA Meppen auch weiterhin durch einen sparsamen Schleusenbetrieb kontrolliert sauerstoffarmes Wasser flussabwärts zu leiten, um so eine größtmögliche Verdünnung zu erreichen und damit eine Verschlechterung des Sauerstoffgehalts nördlich der Schleusengruppe Meppen zu verhindern, sind nicht vorhanden. Zur Belüftung des Wassers sind Pumpen rund um die Uhr im Einsatz, die als gezielte Maßnahmen den Sauerstoffeintrag nördlich der Schleusengruppe Meppen erhöhen. Regelmäßige Messungen der Sauerstoffwerte finden statt, mit denen die Entwicklung genau verfolgt werden kann. Mit zusätzlichen Wasserkanonen wird in den kommenden Tagen Wasser aus dem Kanal gepumpt und mit hoher Geschwindigkeit wieder zugeführt, um so eine hohe Sauerstoffanreicherung zu ermöglichen. Des Weiteren werden Untersuchungen von Wasserproben vorgenommen. Die Untersuchungsparameter sind hier unter anderem BTX-Aromaten (Bestandteile des Benzins, die beim Brand ins Wasser gelangt sein könnten), PFOS (Perfluoroctansulfonate) und der Sauerstoffgehalt des Wassers. Das bereits angekündigte Monitoring-Programm zur nachhaltigen Untersuchung der Fische, ist nun gestartet. Beim Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), Cuxhaven, sind bereits Anfang der Woche verendete Fische zur Beprobung eingegangen. Die eingesandten Fische werden auf BTX und perfluorierte Tenside (PFOS) untersucht. Erste Ergebnisse sollen Anfang der kommenden Woche vorliegen. Um auch dauerhaft eine Schadstoffbelastung der Fischpopulation im DEK nach dem Schiffsbrand in Lingen ausschließen zu können, wird das Monitoring-Programm über einen längeren Zeitraum fortgesetzt. In mit dem LAVES abgestimmten Intervallen gelangen Fische aus dem DEK und der Ems zur Untersuchung. Dazu wurden am Donnerstag in Zusammenarbeit mit dem Landesfischereiverband Weser-Ems dem DEK erste Fischproben entnommen und zur Untersuchung weitergeleitet. Bei der Probenentnahme sollten zehn Fische mit einem Mindestgewicht von 100 Gramm gefangen werden. Wenn die Ergebnisse vorliegen, soll die Gesamtsituation bewertet und das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Über den Landesfischereiverband sind die örtlichen Anglervereine über das Fischmonitoring unterrichtet worden. Die vom Landkreis Emsland ausgesprochene Empfehlung, auf den Verzehr von Fischen aus dem betroffenen Bereich zu verzichten, bleibt bestehen. Alle Maßnahmen werden maßgeblich und intensiv durch den Baubetriebshof Meppen, Feuewehr und WSA Meppen begleitet.