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07.12.11
Charakter einer Hudelandschaft bewahren
Fortschreitende Verbuschung macht Pflegearbeiten auf Kuhweide nötigMeppen/Haselünne. In den kommenden Jahren wird die Haselünner Kuhweide abschnittsweise renaturiert. Die Pflegearbeiten durch den Landkreis Emsland haben bereits begonnen und werden Anfang der nächsten Woche fortgesetzt. Die Wacholderbestände benötigen eine verjüngende Pflege. Dazu werden die dichten Wachholderbestände frei gestellt und zurückgeschnitten. Niedrige und abgebrochene Wacholder werden entfernt; die kräftigen und gesunden Bäume bleiben erhalten. Diese Arbeiten sind notwendig, damit künftig Weidetiere wieder ungehindert weiden können und der Charakter dieses Naturschutzgebietes als halboffene Hudelandschaft bewahrt werden kann.
Die fortschreitende so genannte Verbuschung der Haselünner Kuhweide verdrängte bereits die typischen Pflanzenarten in dem geschützten Lebensraum. Kiefern und Birken breiteten sich aus und führten zu einer Beschattung der lichtbedürftigen Wacholderbestände. Auch Brombeergebüsche nahmen zu. Die Maßnahme wird vom Niedersächsischen Umweltministerium finanziert und findet in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz statt.
Das in einer Haseschleife südöstlich von Haselünne gelegene Naturschutzgebiet Haselünner Kuhweide, ist ein Überrest einer ehemaligen Kulturlandschaft. Neben der traditionellen Beweidung als Allmendeweide (Fläche im Gemeinschaftseigentum) spielte die Entnahme von Heideplaggen zur Streugewinnung eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Gebietes. Erst auf den abgeplaggten Flächen konnten sich Pflanzen wie Besenheide, Schlehe und Wachholder ansiedeln. Teile der Haselünner Kuhweide wurden bereits 1937 unter Naturschutz gestellt. Die Flächen, die sich seit 1981 im Eigentum des Landkreises Emsland befinden, sind derzeit für eine intensive Weidehaltung verpachtet.