01.12.2016



Austausch und Information   

Auftaktveranstaltung für Kommunalpolitikerinnen – Bündel von Angeboten in 2017

Meppen. Mit der neuen Wahlperiode hat sich der Anteil der Frauen am Kreistag ein wenig verbessert (21,2 statt zuvor 19,7 Prozent), und mit Ulla Haar sitzt erstmals seit Bestehen des Landkreises Emsland eine Frau diesem Gremium vor. Doch die Beteiligung der Frauen an der emsländischen Kommunalpolitik ist nach wie vor zu gering. Um die Frauen zu unterstützen, die in dieser Legislaturperiode den Sprung in die Kommunalparlamente geschafft haben, hatte Landrat Reinhard Winter zu einem Netzwerktreffen ins Meppener Kreishaus eingeladen.

Über 30 Politikerinnen und kommunale Gleichstellungsbeauftragte waren der Einladung zur Auftaktveranstaltung gefolgt. Bei diesem Startschuss kündigte Winter für das kommende Jahr weitere kreisweit stattfindende Netzwerkveranstaltungen sowie eine Fülle von Angeboten an, die den Frauen in ihrem wichtigen ehrenamtlichen Engagement eine Hilfe sein, den Austausch untereinander verbessern und damit letztendlich den Anteil von Frauen in der Kommunalpolitik erhöhen sollen. Winter machte ebenfalls deutlich, dass sich mehr Frauen auf dieses Ehrenamt einlassen müssten. Von insgesamt 1443 Mandaten, die in den Gremien der emsländischen Räte und des Kreistages zu vergeben waren, hätten Frauen insgesamt lediglich rund 240 erhalten.

Auch fast 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechtes, dieses Meilensteins der Gleichberechtigung, müsse es immer noch heißen, Politik brauche mehr Frauen, machte auch Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland, auf dieses Ungleichgewicht aufmerksam. „Gerade in den Kommunalparlamenten – dort, wo die Demokratie ihre Basis hat und wo Frauen in besonderem Maße ihre Erfahrungen, Sichtweisen und Kompetenzen einbringen könnten – liegt der Anteil im Durchschnitt bei lediglich etwa einem Fünftel und eher noch etwas darunter“, führte Kohne aus. Auch im Emsland gebe es fünf Räte, in denen keine Frau vertreten sei, und acht weitere Räte, in denen der Anteil unter 10 Prozent liege, so Kohne.

Christiane Wiede, Referentin aus Hannover, machte in ihrem Vortrag „Gestalten mit Elan. Frauen in der Kommunalpolitik“ deutlich, dass Frauen als „Minderheit“ in der Politik besonderen Herausforderungen gegenüberstünden. Sie machte den Frauen zudem Mut, auch bei Enttäuschungen nicht aufzugeben: „Wenn Plan A nicht funktioniert – das Alphabet hat noch 25 weitere Buchstaben…“, sagte sie.

Bereits 2015 hatte der Landkreis Emsland mit Hilfe des Mentoring-Programms „Politik braucht Frauen!“ des Landes Niedersachsen Frauen für die Politik geworben. Der Landkreis Emsland hatte zur Durchführung der Initiative 3000 Euro zur Verfügung gestellt. Im kommenden Jahr sind Mittel in Höhe von 5000 Euro für die gezielte Förderung von Frauen in der Kommunalpolitik in Aussicht gestellt worden. „Wir wollen damit dieses Projekt perspektivisch ausrichten und auf eine breitere Basis stellen“, betonte Winter. Das Landesprogramm findet nur alle fünf Jahre vor Kommunalwahlen statt.

Im Ergebnis heißt dies, dass auf besonderen Wunsch der emsländischen Politikerinnen in 2017 weitere Netzwerkveranstaltung, aber auch Informations- und Einführungsveranstaltungen zu Themen wie Haushaltsrecht, Planungs- und Baurecht sowie zur persönlichen Weiterentwicklung (Rhetorik- und Kommunikationstraining) angeboten werden sollen.

Bild: Über 30 Politikerinnen und kommunale Gleichstellungsbeauftragte waren der Einladung von Landrat Reinhard Winter (l.) und der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Emsland, Marlies Kohne (r.), zur Auftaktveranstaltung ins Meppener Kreishaus gefolgt. (Foto: Landkreis Emsland)


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