01.03.2019

Ausschuss befürwortet E-Mobilitätskonzept

Auftrag an Verwaltung zur weiteren Umsetzung der vier Arbeitsschwerpunkte

 

Meppen/Oldenburg. Nicht nur die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die Zahl der E-Fahrzeuge zu erhöhen. Auch der Landkreis Emsland arbeitet an diesem Ziel und ist bestrebt, in seinem Wirkungsbereich Mobilität zukunftsorientiert weiter zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund ist ein kommunales Elektromobilitätskonzept erarbeitet worden, das vier genau umrissene Arbeitsbereiche festlegt. Der Ausschuss für Kreisentwicklung befürwortete jetzt in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich das Konzept und beauftragte die Verwaltung mit dessen weiterer Umsetzung.

 

Doch bevor das Konzept vorgestellt wurde, wurden die Abgeordneten über ihren Tagungsort informiert: Gastgeber war der Oldenburger Energieversorger EWE, der u. a. die Herausforderungen durch die Energiewende bei der Netzsicherheit darstellte und durch seine Netzleitstelle führte.

 

Anschließend befassten sich die Ausschussmitglieder mit dem E-Mobilitätskonzept. Ein Schwerpunkt darin ist der bedarfsgerechte Ausbau der Ladeinfrastruktur im Emsland. „Damit wird die Nutzerakzeptanz für E-Fahrzeuge gesteigert. Bedenken, die Reichweite sei zu gering, lassen sich durch die Bereitstellung von ausreichenden und zugänglichen Lademöglichkeiten verringern“, sagt der für Kreisentwicklung zuständige Dezernent, Michael Steffens. Der Landkreis Emsland hat daher eine Förderung ins Leben gerufen, die die Errichtung von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Ladesäulen unterstützt. Bisher wurden für zwölf Standorte Zuwendungen für eine halböffentliche Ladeinfrastruktur und für 25 Standorte für eine private Ladeinfrastruktur abgerufen.

 

Sie ergänzen die bislang im Landkreis Emsland vorhandenen Ladesäulen an 26 Standorten, wobei an einem Standort unter Umständen mehrere Ladesäulen eingerichtet sein können. „Es ergibt sich damit ein sehr gutes Verhältnis von Ladesäule zu E-Fahrzeug von 1:6. Die Nationale Plattform Elektromobilität weist einen Bedarf von 1:10 aus“, erläutert Steffens. Um hier noch besser zu werden, wurden an den Kreishäusern in Meppen vier weitere, überwiegend öffentliche Ladesäulen mit mehreren Lademöglichkeiten sowie zehn intern zu nutzende Ladesäulen eingerichtet. Weitere neue öffentliche Ladesäulen sind in diesem Jahr an Kreisliegenschaften wie u. a. den Berufsbildenden Schulen und Sportanlagen geplant. Klaus Fleer (SPD) sprach sich insbesondere für den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur Zuhause aus: „Hierfür sollten auch die privaten Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern genutzt werden, damit der Solarstrom direkt in das E-Auto eingespeist werden kann“.

 

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Umstellung des kreiseigenen Fuhrparks – dort wo es sinnvoll erscheint - auf E-Fahrzeuge sowie die Nutzung der Fahrzeuge als Stromspeicher. Inzwischen werden von den insgesamt 80 Dienst-Pkw 17 rein elektrisch und zwei mit Hybrid angetrieben. „Bei insgesamt 184 gemeldeten reinen E-Fahrzeugen im Landkreis Emsland macht der Anteil der Kreisverwaltung daran 9 Prozent aus“, sagt Steffens. Gemeinsam mit den Hybridfahrzeugen ergibt sich eine Summe von 882 E-Pkw im Landkreis Emsland, das sind rund 0,5 Prozent des gesamten emsländischen Pkw-Bestandes von 195.804 Fahrzeugen (Stand Januar 2019). Ausschussmitglied Georg Raming-Freesen (CDU) befürworte das vorgelegte Konzept: „Die Tätigkeiten der Kreisverwaltung mit der Umstellung des eigenen Fuhrparks auf nun rund 20 E-Fahrzeuge ist ein nachahmenswertes Vorbild“, sagte er.

 

Beim Teilkonzept E-ÖPNV lag der Fokus vor allem auf der Erstanalyse der Einsatzmöglichkeiten von batterie-elektrischen Bussen im vorhandenen ÖPNV-Linienbetrieb. „Wir haben geeignete Linien ausgemacht, auf denen nun während einer Studie im Realbetrieb Informationen gesammelt werden und der tatsächliche E-Bus-Einsatz simuliert wird“, erläutert Steffens. Sollte die Studie positiv ausfallen, kann eine Strecke als Pilotlinie auf Elektroantrieb umgestellt werden. „Die vollständige Umstellung der Busflotte ist ein langfristiges Ziel, auf das schrittweise hingearbeitet werden muss“, sagt Steffens.

 

Wichtig sei es weiterhin auch, durch eine entsprechende Information, Öffentlichkeitsarbeit und Beratung die Bürgerinnen und Bürger über E-Mobilität aufzuklären.

 

Bild: Der Ausschuss für Kreisentwicklung tagte beim Energieversorger EWE in Oldenburg und erhielt Einblicke in das Unternehmen. (Foto: Landkreis Emsland)