02.12.2019

Auftakt für „Klimaschutzwald 2.0“

Mit Pflanzaktion in Niederlangen startet Fortsetzung des erfolgreichen Landkreisprojekts

 

Niederlangen. Das erfolgreiche Projekt „Klimaschutzwald“, für das der Landkreis Emsland 2014 als Niedersächsische Klimakommune ausgezeichnet worden war, wird gemeinsam mit der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland fortgesetzt. Unter dem Motto „Für jeden emsländischen Neubürger einen Baum“ sollen künftig heimische Laubbäume und blütenreiche Sträucher einen Klimaschutzwald 2.0 bilden. Zur Auftaktveranstaltung setzte am vergangenen Samstag (30. November) auf Einladung von Landkreis und Naturschutzstiftung die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) im Bistum Osnabrück rund 1330 Sträucher und Bäume auf einer rund 1,1 ha großen Fläche in Niederlangen (Samtgemeinde Lathen) in die Erde.

 

In den kommenden Jahren soll für jeden Neubürger im Emsland ein Baum gepflanzt werden. Etwa 20.000 Neubürger, also Zugezogene und Neugeborene, waren es in 2018, in 2017 etwas weniger. „Wenn sich die Bevölkerungszahlen im Landkreis Emsland weiterhin so positiv entwickeln, werden wir innerhalb der nächsten zehn Jahre voraussichtlich zwischen 100.000 und 200.000 Bäume neu pflanzen“, sagt Bernhard van der Ahe, Vorstandsvorsitzender der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland. Die Stiftung hat das Projekt initiiert und ist für die Beschaffung der Flächen, die Aufforstung und Pflege der Bäume verantwortlich. Kirstin Meyer, Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung, und Maike Hoberg, Projektleiterin der Naturschutzstiftung, die ebenfalls an der Auftaktveranstaltung in Niederlangen teilnahmen, betreuen das Projekt vom Meppener Kreishaus aus.

 

„Angesichts der extrem trockenen Sommer in den vergangenen beiden Jahren, die den Wäldern bundesweit zu schaffen gemacht haben, bekommen diese Neuanpflanzungen eine besondere Bedeutung. Nicht nur, dass der Klimaschutzwald eine wirksame Möglichkeit ist, Kohlendioxid langfristig zu binden, wir sorgen mit den Neupflanzungen in einem gewissen Maß auch dafür, diese Waldschäden wieder auszugleichen“, betont van der Ahe.

 

„Bäume nehmen nachweislich die von uns Menschen produzierten Emissionen auf. Die KLJB packt gerne mit an, deswegen passt diese Aktion super zu uns. Wir freuen uns, dass wir etwas Gutes für die Umwelt tun können“, sagt Dominik Echelmeyer, Jugendbildungsreferent der Katholischen Landjugendbewegung im Bistum Osnabrück. Gemeinsam mit 30 bis 50 Mitgliedern der KLJB sorgte er dafür, dass die Sträucher und Bäume ihren Platz im Klimaschutzwald bekamen. Die KLJB hatte unter dem Schlagwort „Einheitsbuddeln“ ihre Mitglieder dazu aufgerufen, bundesweit Bäume gegen die Folgen des Klimawandels zu pflanzen.

 

Vorrangig Stieleichen, Rotbuchen, Eschen, Birken und weitere Sorten, die wegen ihrer Holzdichte sehr viel Kohlendioxid speichern können, und ein Waldrand aus Sträuchern wurden nun ins Erdreich gesetzt. Bei der Photosynthese wird das Kohlendioxid aus der Luft als Kohlenstoff für die Lebensdauer einer Pflanze gebunden und als Nebenprodukt der lebenswichtige Sauerstoff freigesetzt. Bei den für das Emsland typischen Baumarten Stieleiche und Rotbuche beispielsweise bedeutet dies eine Festsetzung des Kohlendioxids von nahezu 200 Jahren. Rein rechnerisch können pro Hektar Wald etwa 1,72 Mio. kg Kohlendioxid gebunden werden.

 

Bereits 2011 gaben der Kreisausschuss und Umweltausschuss des Landkreises Emsland mit ihren Beschlüssen grünes Licht für das Projekt Klimaschutzwald, bei dem auf kreisweiten Flächen für jeden Emsländer ein Baum gepflanzt wurde, der Kohlenstoff bindet und Sauerstoff produziert. Bis 2018 wurden kreisweit rund 330.000 Bäume und damit 15.000 mehr als zunächst angekündigt auf 43,3 Hektar gepflanzt. Mit dem Klimaschutzwald 2.0 wird das erfolgreiche Projekt mit weiteren kreisweiten Pflanzaktionen – u. a. mit Unterstützung beispielsweise von Schulen und Kindergärten - fortgesetzt.

 

Bild: Gemeinsam mit Spaß dabei: Der Landkreis Emsland und die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland hatten die KLJB-Jugend zur Pflanzaktion in Sachen Klimaschutzwald 2.0 eingeladen. (Foto: Landkreis Emsland)