10.10.2012

Am Markt platziert dank Mechatronikprojekt

Wagener entwickelt innovative Küchenablufthaube - Meyer Werft erster Abnehmer

Meppen. Das Ziel des Förderprojekts „Mechatronik für KMU“, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu stärken und Anreize für Investitionen in Innovationen zu setzen, ist einmal mehr erreicht: Das Unternehmen Wagener Gastronomie Engineering GmbH aus Sögel hat im Zuge des Projekts, das vom Landkreis Emsland betreut wird, eine bedarfsgerechte, intelligent gesteuerte Küchenablufthaube für Großküchen entworfen. Diese überzeugte die Papenburger Meyer Werft auf Anhieb. Die emsländischen Schiffbauer forcieren massiv die Steigerung der Energieeffizienz ihrer Kreuzfahrtschiffe. Zwischen 25-30% pro Serie konnte die Werft jeweils bei den jüngsten Schiffsserien für RCCL an Energie einsparen. „Die neuen Küchenabluftsysteme genügen den strengen energetischen Auflagen für neu gebaute Kreuzfahrtschiffe viel besser, als die bislang auf dem Markt verfügbaren Geräte“, sagt Stephan Schmees, Projektmanager bei der Meyer Werft. Die Werft orderte als erster Abnehmer das neue System für künftige Schiffe und sorgte damit für Produktions- und Beschäftigungsausweitung beim Unternehmen Wagener.

„Ohne das Mechatronikprojekt hätte diese innovative Ablufthaube nicht entwickelt und nun am Markt platziert werden können“, sagt Landrat Reinhard Winter. Mit 50% ist das Vorhaben des Unternehmens Wagener, das mit einer Gesamtsumme im sechsstelligen Bereich veranschlagt war, gefördert worden. 2009 startete das Projekt „Mechatronik für KMU“ im Landkreis Emsland und dem deutschen Teil der Ems Dollart Region (EDR). Das Projekt wird im Zuge des INTERREG-Programms „Deutschland – Nederland“ bis 2014 durchgeführt. Innerhalb des Projekts werden kleine und mittelständische Unternehmen beraten und in der Entwicklung mechatronischer Produkte und Prozesse begleitet. Projektpartner für das Emsland und den deutschen Teil der EDR ist die Emsland GmbH und hier das MEMA-Netzwerk des Landkreises Emsland.

Ablufthauben in Kreuzfahrergroßküchen liefen zu Betriebszeiten der Küchen, das seien etwa 16 Stunden täglich, immer auf voller Leistung, erläutert Schmees. Eine bedarfsgerechte Steuerung finde derzeit nicht statt. Zudem müsse sehr viel Energie aufgewendet werden, um die abgesaugte Luft durch Frischluft zu ersetzen. Diese müsse bei den meisten Kreuzfahrtschiffen – abhängig vom Fahrtgebiet - extrem heruntergekühlt, entsalzen und entfeuchtet werden (z. B. Tropenluft), so Schmees.

Im Mechatronikprojekt wurde die vom Unternehmen Wagener stark optimierte Küchenablufthaube unter wissenschaftlicher Begleitung der Hochschule Emden getestet. Die in der Neukonstruktion insbesondere verbesserte Energieeffizienz wurde bei den Probeläufen sehr deutlich. „Über eine Sensorik kann ein bedarfsgesteuerter Betrieb der Hauben erreicht werden. Mit den in den Geräten integrierten Lüftern wird eine direkte Rückgewinnung gereinigter Luft durchgeführt. Mit diesem Zusammenspiel können große Mengen Schweröl und CO2 täglich eingespart werden“, betont Geschäftsführer Heinrich Wagener. Da die Großküchen auf Kreutzfahrtschiffen 365 Tage im Jahr betrieben werden, wird mit dieser Optimierung die CO2-Emisionen erheblich verbessert. „Monetär ausgedrückt heißt dies, dass der Betreiber eines Kreuzfahrers mit den optimierten Küchenablufthauben immense Energie und Kosteneinsparungen erzielt “, sagt Wagener.

Das Unternehmen Wagener produziert seit 1996 Edelstahlprodukte für den gastronomischen Bereich. 2010 erhielt es eine Auszeichnung der Meyer Werft als Partner des Jahres 2009 für den Fachbereich Ausrüstung.


Bild: Küche auf einem Kreuzfahrer (Foto: Meyer Werft)