10.07.2017

Abfallwirtschaftsbetrieb setzt auf Aufklärung

Erste Anschreiben zeigen Wirkung – Höhere Entsorgungskosten vermeiden

 

Meppen. Etwa 2400 Anschreiben mit Hinweisen zur Abfallsortierung verschickte der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Emsland (AWB) von Anfang Mai bis Ende Juni. Diese Schreiben erhielten Bürger, die ihre Abfalltonnen mit Fremdstoffen befüllt oder die Tonnen überfüllt zur Abfuhr bereitgestellt hatten. Sie wurden darin aufgefordert, den Abfall künftig ordnungsgemäß zu entsorgen. Erste Erfolge zeigen sich bereits.

 

„Dass versehentlich Müll in der falschen Tonne landet, kann passieren. Wird die Restmüll- oder Biotonne allerdings wiederholt für die Entsorgung von Abfällen benutzt, die nicht hinein gehören, oder ist der Behälter ständig überfüllt, erhält der betreffende Haushalt vom AWB Post“, sagt Heinz Bökers, stellvertretender Betriebsleiter des AWB. Erfreulich sei, dass die meisten Bürger sofort nach dem ersten Anschreiben die Abfallbehälter ordnungsgemäß befüllten.

 

Der Betriebsausschuss des AWB hatte Ende März fraktionsübergreifend beschlossen, ein Mahnsystem einzuführen. Hintergrund war eine hohe Zahl fasch befüllter oder überfüllter Tonnen. Zeigt das erste Anschreiben keine Wirkung folgt ein zweites Schreiben, mit dem der Hauseigentümer aufgefordert wird, die Tonnen richtig zu befüllen bzw. eine bedarfsgerechte Tonnengröße zu bestellen. Bleiben die Hinweise unbeachtet, wird die Tonne beim nächsten Mal nicht geleert. „Ist der Zustand auch bei den folgenden Abfuhren unverändert, kann in Ausnahmefällen ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden. Doch dieser Ärger lässt sich leicht vermeiden“, sagt Bökers.

 

Auswertungen zeigen, dass rund 40 Prozent der Beanstandungen die fälschliche Nutzung der gelben Wertstoffsäcke als „Müllbeutel“ für die Restmüll- oder sogar Biotonnen betrafen. In 28 Prozent der Fälle wurden organische Abfälle in der Restmülltonne entsorgt. Falsche Befüllung mit Fremdstoffen wurde in 18 Prozent der Fälle erfasst, bei 14 Prozent handelte es sich um deutlich überfüllte Tonnen.

 

„Der AWB setzt hier auf Aufklärung, denn die falsche Benutzung von gelben Säcken, Restmüll-, Bio- und Papiertonnen führt zu höheren Entsorgungskosten für alle Haushalte. Außerdem erschwert es den nachhaltigen Umgang mit wertvollen Reststoffen“, erläutert Bökers.

 

So macht er darauf aufmerksam, dass für die Müllentsorgung in der Restmülltonne keine gelben Abfallsäcke aus dem Einzelhandel verwendet werden sollten, da sie nicht von den gelben Wertstoffsäcken des Dualen Systems unterschieden werden können. „Irrtümlich könnte dies dann als Fehlbefüllung gewertet werden“, sagt Bökers. Auch bei den Bioabfällen sollte auf sogenannte kompostierbare Folien-Müllbeutel verzichtet werden, da sie leicht mit herkömmlichen Kunststoffmüllbeuteln zu verwechseln seien. „Hier besser Papiertüten nehmen“, so der stellvertretende Betriebsleiter.

 

Bioabfall-Papiertüten sind in zahlreichen Bürgerbüros der Stadt- und Gemeindeverwaltungen oder beim Landkreis Emsland für 3 Euro à 50 Stück erhältlich. Auch Restabfall-Zusatzsäcke mit einem Fassungsvermögen von 70 Litern, die bei gelegentlichem Mehrbedarf neben der Restmülltonne zu Abfuhr bereitgestellt werden können, sind dort zum Preis von 3,30 Euro zu bekommen.

 

Anleitungen zur richtigen Müllsortierung sind in vielen Sprachen sowie in einer textlosen bebilderten Version auf der AWB-Internetseite unter www.awb-emsland.de zu finden. Für weitere Auskünfte steht der AWB unter der Telefonnummer 05931/44300 zur Verfügung.