30.04.2025

60 Ziele und 160 festgelegte Maßnahmen

Landkreis Emsland veröffentlicht Integrationskonzept – Gesamtgesellschaftliche Aufgabe

 

Meppen. Gut zwei Jahre liegt es nun zurück, dass Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Bildung, Wirtschaft, Vereinen, Wohlfahrtsverbänden, Migrantenorganisationen und nicht zuletzt aus der Zivilgesellschaft gemeinsam einen intensiven Beteiligungsprozess gestartet haben, in dem Grundlagen für ein gemeinsames kommunales Integrationskonzept für den Landkreis Emsland erarbeitet wurden. Seit August 2024 liegt das Integrationskonzept nun vor. „Mehr als 60 definierte Ziele und mehr als 160 festgelegte Maßnahmen bilden seitdem die Grundlage für die Integrationsarbeit des Landkreises Emsland“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Das Integrationskonzept hat der Landkreis Emsland nun digital veröffentlicht.

 

„Diese enge Kooperation und der gesamte Beteiligungsprozess haben deutlich gemacht, dass Integration nur dann gelingen kann, wenn sie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden und gemeinsam angepackt wird. Die Bedeutung eines soliden Integrationskonzepts wird in einer Zeit, in der die gesellschaftlichen Debatten über Zuwanderung und Integration zunehmen, immer deutlicher. Es gilt, den Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Perspektiven zu bieten und gleichzeitig den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken“, betont Burgdorf.

 

Das Integrationskonzept nimmt Handlungserfordernisse bei der Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft in den Blick und bündelt dabei die Impulse aus dem Beteiligungsprozess. Dabei sind die übergeordneten Ziele des Konzepts – die Verbesserung der Teilhabechancen von Menschen und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts – gesamtgesellschaftliche Ziele, die nicht nur spezifische Bevölkerungsgruppen im Landkreis betreffen. Daher sind viele Ziele und Maßnahmen in diesem Konzept in einer Weise formuliert, dass sie auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen unabhängig vom Migrationsstatus angewendet werden können.

 

Die Inhalte des Integrationskonzepts für den Landkreis Emsland wurden zwischen August 2023 und Februar 2024 erarbeitet. Es begann im August 2023 mit der Einbindung relevanter Akteurinnen und Akteure, der Vorstellung des geplanten Prozessablaufs und der Erarbeitung von Integrationsleitlinien. Die Leitlinien legen Grundlagen für eine gelingende Integration fest wie beispielsweise die Förderung von Akzeptanz, das Anerkennen von Grundwerten und das Unterstützen von Eigenverantwortung.

 

Im Oktober und November 2023 folgten Workshops zu den sechs Arbeitsfeldern „Teilhabe durch Sprache“, „Teilhabe durch Bildung“, „Teilhabe durch Arbeit und Beruf“, „Gesundheit und Pflege“, „Gesellschaftliche Teilhabe“ und „Ehrenamt und Engagement“, die sich im Integrationskonzept mit den entsprechenden Handlungsempfehlungen wiederfinden. Aspekte der Gleichstellung der Geschlechter und der interkulturellen Öffnung wurden als Querschnittsthemen in allen Handlungsfeldern bearbeitet. Mitte Februar 2024 schloss der Beteiligungsprozess ab.

 

Die Federführung für die Planung und Umsetzung des Prozesses lag bei der Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe der Kreisverwaltung. Die Steuerungsgruppe Integration unter Leitung der Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis begleitete den Prozess.

Thomas Koepf vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz erarbeitete als erfahrener Prozessbegleiter aus der Fülle an Impulsen, Erkenntnissen und Ideen das Integrationskonzept. Es soll jährlich fortgeschrieben werden. Der Zeitpunkt für die nächste Fortschreibung ist für diesen September vorgesehen.

 

Das Integrationskonzept des Landkreises Emsland ist an dieser Stelle zu finden.