24.07.2025

117 Ränge wettgemacht

Aktuelle Prognos-Studie: Landkreis Emsland belegt im bundesweiten Vergleich Platz 55

 

Meppen. Struktureller Wandel, Digitalisierung und demografische Veränderungen stellen die Städte und Landkreise vor neue Herausforderungen. Wie gut sind Deutschlands Kreise und Städte für die notwendigen Transformationsprozesse gewappnet? Wie machen sie sich fit für die Zukunft? Diesen übergeordneten Fragen ging der neue Prognos Zukunftsatlas 2025 nach. Der Landkreis Emsland hat sich in über zwei Jahrzehnten Schritt für Schritt im Ranking nach oben gearbeitet und ist von Platz 172 auf aktuell Platz 55 im bundesweiten Vergleich mit 400 Kreisen und kreisfreien Städten aufgestiegen. Es hat sich damit um zwei Zukunftsklassen verbessert. „Das ist eine beeindruckende Entwicklung, die zeigt, dass der Landkreis Emsland fähig ist, Antworten auf die Fragen der Zukunft zu geben“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.

 

Seit 20 Jahren ermittelt das Wirtschaftsinstitut Prognos die Zukunftschancen und -risiken aller 400 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands und veröffentlicht diese im Zukunftsatlas. Wie gut die Regionen für die Zukunft aufgestellt sind, wurde auch beim aktuellen Ranking anhand von 31 makro- und sozioökonomischen Indikatoren bewertet, die den vier Themenfeldern Demografie, Arbeitsmarkt, Wettbewerb und Innovation sowie Wohlstand und soziale Lage zuzuordnen sind. Die 31 Indikatoren lassen sich zudem in Stärke- und Dynamikindikatoren unterteilen. Die Stärkeindikatoren geben Auskunft über den Ist-Zustand (Standortstärke eines Kreises/einer kreisfreien Stadt). Die Dynamikindikatoren bilden ab, wie sich der Kreis/die kreisfreie Stadt im Laufe der Zeit entwickelt hat. Zugleich werden auf Basis des Zukunftsindex die 400 Kreise und kreisfreien Städte in acht Klassen eingeteilt: In den Klassen eins bis vier dominieren die Zukunftschancen.

 

Der Landkreis Emsland hat mit seiner aktuellen Platzierung die Klasse 3 erreicht und gilt damit als Landkreis mit hohen und dominierenden Zukunftschancen. Bei der Stärkekarte ist der Landkreis Emsland mit „hoher Stärke“ ausgewiesen, und auf der Dynamikkarte wird ihm sogar eine „sehr hohe Dynamik“ attestiert. Übersetzt heißt dies, dass der Landkreis Emsland mit den Herausforderungen, die struktureller Wandel, Digitalisierung, demografische Veränderungen und sozialökologische Transformation mit sich bringen, umzugehen weiß. „Der Zukunftsatlas zeigt, dass das Emsland das Potential seiner Entwicklungsmöglichkeiten bisher voll ausgeschöpft hat und diese auch künftig gezielt aktivieren wird, um regionale Innovationskraft zu stärken und zukunftsfähige Wirtschaftsstrukturen aufzubauen bzw. weiterhin zu fördern“, sagt Burgdorf. Umso wichtiger sei es daher, dass die Kommunalpolitik die eigenen Stärken und Entwicklungspotentiale kennt, vor Ort engagierte Akteurinnen und Akteure einbindet und passende Strategien und Zukunftsprojekte entwickelt, so der Landrat weiter.

 

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Zukunftsatlas wurden auch besondere Projekte der Regionen nach dem Motto „Wo entsteht Zukunft, die noch nicht gemessen werden kann?“ auf die Bühne gehoben. „Die Rückmeldungen zeigen eindrucksvoll die Breite der Projekte und das Engagement der Regionen, wenn es darum geht, sich den aktuellen Herausforderungen zu stellen und Zukunft vor Ort zu gestalten“, resümieren die Macher der Studie. Für das Emsland wurde die Breitbandoffensive präsentiert, die mit einer Abdeckung von mehr als 90 Prozent bereits jetzt schon vor dem internationalen Spitzenreiter Südkorea rangiert. 250 Mio. Euro werden nach Abschluss des Projekts in den Ausbau gigabitfähiger Glasfaseranschlüsse investiert worden sein. Ebenfalls genannt wird die Einführung des Telenotarztes als ein Meilenstein für die Notfallversorgung, bei der erfahrene Notärztinnen und -ärzte per digitaler Verbindung Einsatzkräfte vor Ort in Echtzeit unterstützen. Und auch der Emslandplan 2.0, der das Wassermanagement zukunftsfähig aufstellt, darf nicht fehlen. Wasser soll nicht mehr schnell abfließen, sondern es soll gehalten, genutzt und geschützt werden. Landwirtschaft, Natur und Versorgung sollen gleichermaßen Nutznießer des neuen Wassermanagements sein.

 

Der Landkreis Emsland belegte 2019 im bundesweiten Prognos-Vergleich noch den 142. Platz. 2022 erreichte er im Standortranking bereits den 98. Platz. Bei der 2022 durchgeführten Sonderauswertung im Bereich Wachstum von Zukunftsbranchen in der deutschen Wirtschaft zählte das Emsland zudem zu den absoluten Top-Wachstumsregionen.

 

Seit 2004 wird alle drei Jahre die Zukunftsfestigkeit der deutschen Regionen anhand ausgewählter Indikatoren bewertet und die

Regionen in Form eines bundesweiten Rankings gegenübergestellt. Damit ist der Prognos Zukunftsatlas das einzige deutschlandweite Ranking, das regionale Entwicklungen über einen so langen Zeitraum hinweg vergleichbar macht. Städten und Kreisen, Wirtschaftsförderungen, Industrie- und Handelskammern, Infrastruktur- und Immobilieninvestoren und anderen regionalen Akteuren gibt der Zukunftsatlas damit wertvolle Hinweise, wo Risiken zu mindern sind und regionales Handeln erforderlich ist.

 

Weitere Informationen zur aktuellen Prognos-Studie sind hier nachzulesen.