22.04.2024

Geschichten erzählen in 12 Minuten

11. Emsland Filmklappe endet mit Siegerehrung im Centralkino Lingen

 

Lingen. Der Vorhang ging auf und gab den Blick auf die Leinwand frei, auf der die Siegerfilme präsentiert wurden: Was wäre besser geeignet, als ein Kino für die Preisverleihung der 11. Emsland Filmklappe? Das Centralkino in Lingen (Ems) war darum am vergangenen Freitag (19. April) idealer Treffpunkt für Nachwuchsfilmer und Filmfans. Und auch Prominenz der internationalen Filmszene fand sich im Emsland zur Preisverleihung ein.

 

Insgesamt 17 Beiträge von insgesamt 78 Teilnehmenden gingen ein. „Vom Horrorfilm über Action, Trickfilm, Dokumentation und Drama schöpften die Hobby-Filmer die gesamte Bandbreite der Genres aus. Nichts macht so viel Spaß wie kreative Ideen und frischer Wind, die die Kinder und Jugendlichen in ihre Kurzfilme eingebracht haben“, sagte Erster Kreisrat Martin Gerenkamp, der in Vertretung von Schirmherr Landrat Marc-André Burgdorf an der Veranstaltung teilgenommen hatte.

 

Die Produktionen mit einer Maximallänge von 12 Minuten wurden von einer sechsköpfigen Jury begutachtet, die die Siegerfilme in drei Kategorien prämierte. Vorsitzende und Organisatorin der emsländischen Filmklappe, Christina Almandoz, stellte den ersten Platz im Bereich Kita und Klassen 1 bis 6 vor. „Ein Tag als Mensch“ von Helene Brendel vom Franziskusgymnasium Lingen hatte die Jury überzeugt. „Der ganze Film trägt deutlich die fantasievolle Handschrift der elfjährigen Filmemacherin, weshalb wir uns sehr freuen, diese Arbeit auszeichnen zu können“, sagte Almandoz bei der Preisvergabe.

 

Den 1. Platz in der Kategorie Klasse 7 bis 10 sicherte sich der Beitrag „Liebe ist für alle da“ von Ruyi Frilling, Lotte Mönster, Lea Schönfelder, Franziska Schonhoff, Annemarie Neu, Alicia Hammerschmidt, Mandy Kerkhoff, Laura Krafczyk und Lina Hellwig von der Oberschule Lengerich. Ihr Film zeigt, wie die Liebe von zwei jungen Frauen durch den Druck der anderen Mitschüler auf die Probe gestellt wird. Nach einer Aussprache finden beide den Mut, zu ihren Gefühlen zu stehen. Den 2. Platz vergab die Jury an den Film „Solis Abcerus“ von Levke Meyer, Jette Blum, Anna Buths, Julia Schülting, Ida Ekelhoff, Tomke Müller, Paula Wilms und Marie Deuling von der KJPP – Aschendorf. Bei diesem Film handelt es sich um einen Trailer für einen Horrorfilm, der aus Jugendschutzgründen bei der Preisverleihung nur in Auszügen gezeigt werden konnte.

 

Der Film „Die Illusion des Seins“ von David Moisa, Noel Richter, Anton Berning, Julia Funke-Rapp, Julien Wenzlow und Joschka Ehrentraut vom Gymnasium Georgianum in Lingen wurde im Bereich Klassen 11 bis 13 und Berufsbildende Schulen mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Der Film entfaltete ein tiefgründiges Drama um das Leben von Mark, einem Außenseiter, der sich wegen des Todes seiner Freundin das Leben nehmen will. Eine geheimnisvolle Person hindert ihn daran. „Der Film regt Zuschauer an, über Realität und Illusion nachzudenken“, sagt Amandoz. „Delusion“ von Karla Eißing, Erika Widmann, Lisa-Marie Scheper und Lilly Eden vom Gymnasium Papenburg wurde in dieser Altersklasse mit dem zweiten Platz belohnt. Auch dieser Film spielt mit der Wahrnehmung. Erzählt wird dies anhand der Geschichte einer jungen Frau, die glaubt, vergewaltigt worden zu sein, am Ende aber erkennt, dass ihre „Erinnerungen“ sie getäuscht haben.

 

Alle ersten Plätze in den jeweiligen Kategorien waren mit 200 Euro dotiert; die Zweitplatzierten konnten sich über 100 Euro freuen.

 

Darüber hinaus vergab die Jury mehrere Sonderpreise, darunter den für die beste Dokumentation. Hier ging der Lohn für die Mühen an Amelie Wille vom Gymnasium Haren für die Doku „Hochwasser“. Die Ereignisse rund um die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel 2023/24 mit Höchstpegelständen an Hase und Ems wurden in dem Beitrag verarbeitet.

 

Ein wenig Glamour aus der internationalen Filmwelt brachte Annette Focks, mehrfach ausgezeichnete Komponistin, nach Lingen. Den von ihr ausgelobten Sonderpreis Filmmusik überreichte die gebürtige Emsländerin an Paul Kromm, Calvin Klein, Jan Gerdes, Jane Müller und Alina Valdhuis von der Europaschule Gymnasium Papenburg. Sie hatten die Musik für ihren Film „Mathe macht glücklich“ selbst komponiert.

 

Die Gewinner in den drei Alterskategorien und der Sonderpreise stehen am 17. Juni in Hannover beim Landesfinale im Wettbewerb. Bereits 2012/13 und 2017 hatten emsländische Beiträge im Wettbewerb auf Landesebene überzeugt. Die 12. Emsland Filmklappe startet nach den Sommerferien 2024. Die Preisverleihung ist für 2025 in Papenburg geplant.

 

 

Bild: Gruppenfoto mit allen Gewinnerinnen und Gewinnern der 11. Emsland Filmklappe sowie den Mitgliedern der Jury und Organisatoren. (Foto: Landkreis Emsland)