5. Emsländischer Medienpräventionstag am 09.2.2023

Digitale Räume gemeinsam gestalten – auch in Zeiten von Falschinformationen

Digitale Medien bieten Chancen und Möglichkeiten. Der große Kontrast zwischen Perspektiven und Falschformationen erfordert in der schnelllebigen Medienwelt eine ständige Weiterentwicklung unserer Medienkompetenz. Diese Fähigkeit, verantwortungsbewusst, kritisch und selbstbestimmt mit Medien umzugehen, befähigt uns dazu, an digitaler Gestaltung mitwirken zu können und Präventionsansätze in unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einfließen zu lassen.

 

Der 5. Medienpräventionstag findet am Dienstag, 09. Februar 2023 von 09:00 - 16:30 Uhr
im Ludwig-Windthorst-Haus Lingen, Gerhard-Kues-Straße 16 statt.

Den Flyer können Sie hier einsehen oder runterladen.

 

Dieser Fachtag richtet sich an alle Lehrkräfte, Fachkräfte und alle weiteren Interessierten, die ihre Medienkompetenz ausbauen wollen, um auch in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen digitale Räume gemeinsam zu gestalten.

 

Anmelden können Sie sich über das unten stehende Formular, über VeDaB mit folgendem Link: https://vedab.de/veranstaltungs-details.php?vid=134217 oder per E-Mail an kerstin.vogt@emsland.de mit der Nennung der Workshopwünsche. 

 

Eine Anmeldung ist bis zum 31. Januar 2023 möglich. Die Teilnahmegebühr beträgt 40 € (per Überweisung nach Erhalt der Anmeldebestätigung). Teilnehmende aus der Bildungsregion Emsland
zahlen aufgrund der Förderung durch die Bildungsregion 20 €.

 

Programm:

 

9:00 Uhr Stehkaffee
9:30 Uhr Begrüßung
9:45 Uhr Eröffnungsvortrag 
11:15 Uhr Pause
11:30 Uhr Erste Workshoprunde
12:30 Uhr Mittag
13:30 Uhr Zweite Workshoprunde
14:30 Uhr Pause
15:00 Uhr Ausblick auf die kommende Digital Na(t)ives Umfrage 2023
15:15 Uhr World Café - moderiert von Michael Brendel
In einem unterhaltsamen (Schreib-)Gespräch tragen die Teilnehmenden die Ergebnisse und Erlebnisse des Fachtages zusammen.
16:30 Uhr Ende der Veranstaltung

 

 

Eröffnungsvortrag

 

Fake News und Falschinformation im Krieg
Andre Wolf, bekannt aus der erfolgreichen ORF TV-Quizshow "Fakt oder Fake" und der Dokuserie "Verschwörungswelten", Pressesprecher bei Mimikama - Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch, und Faktenchecker bei ZDDK - „Zuerst denken - dann Klicken“.
Spätestens seit dem Krieg in der Ukraine sind digitale Medien zu einer Waffe geworden. Sie zielt auf die Souveränität der Bürger*innen, die sich im Wust von Falschbehauptungen und manipulierten Bildern und Videos kein unabhängiges Bild mehr von der Situation machen können. Der Journalist und Autor Andre Wolf setzt sich bei Mimikama.de seit Jahren mit Fake News auseinander. In einem kurzweiligen Impuls skizziert er die Entstehung und Wirkung gezielter Falschinformationen und gibt Tipps, wie Nutzer*innen sie erkennen können. 

 

Workshops „Präventionsansätze“

 

1) Fake News und Falschinformationen im Krieg

Andre Wolf
Im Mittelpunkt des Workshops stehen Andre Wolfs Thesen aus dem Eröffnungsvortrag. Die Teilnehmenden bekommen einen vertieften Einblick in die Rolle von Fake News und Desinformation.

 

2) Medienabhängigkeit? Was kann ich tun? 

Simone Greiten und Jana Hackmann, Sozialpädagoginnen Diakonisches Werk Emsland-Bentheim
In dem Workshop nähern wir uns der Frage, ab wann eine Medienabhängigkeit vorliegen kann. Den Teilnehmenden werden außerdem Beratungs-, Behandlungs- und Präventionsmöglichkeiten bei einer Medienproblematik aufgezeigt.

 

3) Immer online – warum werde ich dazu verleitet?

Jens Wiemken, Medienpädagoge Niedersächsische Landesmedienanstalt
Das Smartphone bzw. das Internet in der Hosentasche begleitet uns durch den Alltag. Anbietende der Dienste versuchen uns mit psychologischen Tricks zu binden. In Wartesituationen wird dann noch mal schnell das Handy aus der Tasche geholt, was zeigt, wie gut es ihnen schon gelungen ist. Der Workshop zeigt zum einen die manipulativen Techniken (persuasive technology) auf, verweist auf die Entwicklung einer Fähigkeit, die vielleicht helfen kann die Aufmerksamkeitszeit auf digitalen Geräten etwas zu beschränken und zeigt mit dem diverse Alternativen auf, die kein kommerzielles Interesse an unserer Lebenszeit und Daten haben.

 

4) Faszination: Whatsapp, Instagram und TikTok – wie kann pädagogische Begleitung gelingen?

Moritz Becker, smiley e.V., Verein zur Förderung der Medienkompetenz
Kinder und Jugendliche sind vernetzt. Dies schafft aus Sicht der Kinder und Jugendlichen Nähe und Integration. Gleichzeitig wächst die Sorge vor zeitlich ausufernder Nutzung, unbedachten Angaben persönlicher Daten, Fotos und Konflikten. Virtualität ist ein Teil der Realität geworden. Um das Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen beurteilen und letztendlich auch pädagogisch begleiten zu können, muss verstanden werden, wie es tagtäglich in manchen Fällen zu über 1.500 Nachrichten bei WhatsApp und Snapchat kommt oder warum manche Nutzerinnen und Nutzer ohne Rücksicht auf die eigene Privatsphäre andere an ihrem Leben in sozialen Netzwerken teilhaben lassen. Um problematisches Verhalten zu erkennen, müssen Phänomene wie Cybermobbing mit ihren Ursachen und Wirkungen realistisch eingeschätzt werden können.
Am Ende geht es immer wieder um die Frage, wie ein ressourcenorientierte (Medien-) Erziehung und eine wohlwollende Begleitung im Alltag in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aussehen kann.

 

5) Klick zum Kick – was passiert bei digitaler Grenzüberschreitung?

Kriminalhauptkommissarin Hiltrud Frese und Polizeioberkommissar Stefan Hagemann, Präventionsteam Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim

Immer mehr Kinder im Grundschulalter besitzen ein internetfähiges Handy und bewegen sich in sozialen Netzwerken, ohne zu wissen, welche Risiken und Gefahren lauern. Dabei ist das Smartphone kein Kinderspielzeug, sondern ein mächtiges Werkzeug, mit dem man sich und anderen schwere psychische Verletzungen zufügen kann.
In diesem Workshop klären wir über die Gefahren im Netz wie Cybermobbing, Sexting, Grooming etc. auf und stellen Fallbeispiele aus der Praxis vor.

 

Workshops „Digitale Gestaltung“

 

6) Filterblase, Datenschutz und KI - Herausforderungen der Digitalisierung mit Schüler und Schülerinnen erarbeiten

Michael Brendel, Journalist und Autor, Studienleiter Ludwig-Windthorst-Haus Lingen für Digitale Medien und Theologie

Die digitale Transformation wird auch in der Schule immer stärker thematisiert – doch nicht alle Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeitenden fühlen sich sprachfähig für die Herausforderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Der Workshop beleuchtet die Relevanz einiger als abstrakt und „sperrig“ geltenden Phänomenen und stellt Methoden zur Vermittlung der Thematik an junge Menschen vor.

 

7) JuZ zu? Was nu?
Matthias Wels und Ismael Bergmann, Sozialarbeiter im Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum Alter Schlachthof Lingen und Stadtteiltreff Stroot Lingen
Während des Lockdowns 2020 und 2021 musste die offenen Kinder- und Jugendarbeit kreativ werden. In diesem Workshop werden Praxisbeispiele erläutert und Erfahrungen geteilt um zu evaluieren, wie digitale Jugendarbeit funktionieren kann.

 

8) Digitale Lernräume schaffen und als Unterrichtsbegleitung nutzen – Der Workshop fällt leider aus
Kai Schmidt, Oberschulrektor, Oberschule Uelsen, YouTuber „Lehrerschmidt“
Spätestens seit der Pandemie musste der Lernort Schule um einen digitalen Raum erweitert werden. Videokonferenzen, Emails, Lernvideos und Kommunikationsplattformen wurden erprobt. Wir haben unsere Möglichkeiten und Grenzen erfahren!
Nun stellt sich die Frage, ob wir die neuen Möglichkeiten dauerhaft in unseren Unterricht integrieren sollten. Vorweg muss natürlich die Frage beantwortet werden, ob es überhaupt einen Mehrwert gibt, der den Mehraufwand rechtfertigt.
Seit mehreren Jahren erprobt Kai Schmidt im Selbstversuch eine unterrichtsbegleitende Dokumentation meines Unterrichts für Schülerinnen und Schüler in Form digitaler themenbezogener Pinnwände.
Am Beispiel „Padlet“ und „Taskcards“ stellt er die Möglichkeiten, Bedenken und Grenzen exemplarisch vor. Ergänzend dazu zeigt er auch andere Organisationsmöglichkeiten auf.

 

9) Voll was auf die Ohren – Podcasting für Einsteiger
Nils Thieben, Studienleiter Ludwig-Windthorst-Haus Lingen, Fachbereiche Politische Bildung, Medien und Kommunikation
Podcast sind praktisch, beliebt und vielseitig. Ob als informative Hintergrundsendung, unterhaltsame Talks oder News-Update – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Alles ist möglich, auch ohne viel Technik. Im Workshop lernen die Teilnehmenden die Grundlagen der Audioproduktion (Aufnahme, Schnitt, Vertonung) und erarbeiten unterschiedliche Ideen für den medienpraktischen Einsatz im Unterricht, in der Vereinsarbeit oder im eigenen Interesse.

 

10) Film- und Fernsehprojekte in der offenen Jugendarbeit und in der Ganztagsschule

Ragnar Wilke, Medienpädagoge, JUZ Papenburg

Jugendzeit ist heute auch unumstritten Medienzeit. Medien bestimmen nicht nur den Alltag von Kindern und Jugendlichen, auch in der Schule oder später im Beruf sind Medien und die erworbene Medienkompetenz unabdingbar.
In diesem Workshop soll besonderes Augenmerk auf die aktive Medienarbeit mit dem Fokus „TV- und Filmarbeit“ gelegt werden. In hunderten TV-Beiträgen und dutzenden Spielfilmprojekten erlebte Ragner Wilke in seiner Arbeit im Jugendzentrum Papenburg, wie sich neben Medienkompetenzerwerb auch soziale Kompetenzen stärken lassen, die gerade für Jugendliche, die in den Corona-Jahren auf Gruppenerlebnisse verzichten mussten, besonders wichtig sind.
Welche Anschaffungen für meine Einrichtung wichtig sind, welcher Aufwand hinter einzelnen Projekten steckt und wie sich Stoffe für Filme und Fernsehbeiträge mit Schülerinnen und Schülern entwickeln lassen, wird in diesem Workshop anhand vieler Beispiele praktisch erläutert.

 

 

 

 

Anmeldung zum Medienpräventionstag

Workshopauswahl
Vormittag (bitte nur eine Nennung)
8) Digitale Lernräume schaffen und als Unterrichtsbegleitung nutzen - fällt aus
Nachmittag (bitte nur eine Nennung)
8) Digitale Lernräume schaffen und als Unterrichtsbegleitung nutzen - fällt aus
Mittagessen

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Mit der Anmeldung erklären sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten für einen begrenzten Zeitraum gespeichert werden. Näheres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

 

 

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Organisiert wird der Medienpräventionstag vom Arbeitskreis Medien

Mitglieder sind: Ludwig-Windthorst-Haus Lingen, Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, Landkreis Emsland, Stadt Lingen (Ems) – Fachdienst Jugendarbeit, Diakonisches Werk – Fachambulanz Sucht im Emsland, Medienzentrum Emsland, Niedersächsische Landesmedienanstalt – Multimediamobil Süd, Jugendzentren Meppen, Papenburg und Sögel, Caritasverband – Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation, Eltern-Medien-Trainer Jürgen Ermes, SKM Lingen e.V. Krötenwerkstatt Präventionsprojekt „Jugend, Geld und Konsum“, Fachberatungsstelle des Kinderschutzbundes Lingen (LOGO), Psychologische Beratungsstelle Meppen und das Büro für offene Jugendarbeit im Bistum Osnabrück