EmslandDorfPlan: Für teilnehmende Dörfer ein Gewinn

Bunte Zukunftsszenarien für Brual, Neurhede, Messingen, Hüven und Holsten-Bexten

 

Es war eine mutige Idee, der Erfolg gibt den Initiatoren recht: Mit dem von Bürgerinnen und Bürgern im wörtlichen Sinne „gemalten“ EmslandDorfplan verfügen die fünf Dörfer Brual, Neurhede, Hüven, Messingen und Holsten-Bexten über ein für jedermann sichtbares Zukunftsszenario ihres Ortes. Durch die neue Methodik konnten auch jüngere Bürgerinnen und Bürger erreicht werden. Gefördert wurde das Projekt „EmslandDorfPlan“ als Teil des Modell- und Demonstrationsvorhabens „Soziale Dorfentwicklung“ mit Mitteln der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

 

 

Im Kreishaus Meppen trafen sich jetzt Vertreterinnen und Vertreter der fünf teilnehmenden Gemeinden zu einem abschließenden Vernetzungstreffen. Dabei wurden die unterschiedlichen DorfPläne vorgestellt und Erfahrungen ausgetauscht. Das allgemeine Fazit: Die kreativen Prozesse kamen in den Gemeinden gut an und wurden als gewinnbringend bewertet. Über das „Zukunftsszenario“ für die einzelnen Gemeinden hinaus wurden Dörfer übergreifende Initiativen diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass eine DorfAPP zur innerdörflichen Kommunikation von allen Gemeinden als zukunftsweisend gesehen wird.

 

Gestartet waren die Prozesse mit einer Portion Skepsis: Würden die Bürgerinnen und Bürger tatsächlich zu Papier und Stiften greifen, um ihre Ideen und Vorstellungen für die Zukunft ihres Dorfes bildlich zu Papier zu bringen? Doch die anfängliche Zurückhaltung konnte von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der begleitenden Büros kommunare aus Bonn und pro-t-in GmbH aus Lingen schnell aufgebrochen werden. Auf Basis einer „wertschätzenden Befragung“ entstanden in mehreren Arbeitskreisrunden bunte Pläne, in denen zahlreiche Projektideen entlang eines Weges vom Heute ins Morgen anschaulich versammelt wurden.


An zentralen Orten werden die Pläne in den einzelnen Dörfern für die gesamte Dorfgemeinschaft sichtbar sein. Auf diese Weise werden nicht nur die erarbeiteten Ergebnisse transparent gemacht, sondern es wird ebenso zum öffentlichen Dialog darüber eingeladen.

 

Auch die Dörfer übergreifende Vernetzungsarbeit wird fortgesetzt. „Ich bin beeindruckt von den Zukunftsplänen, die aus dem Projekt EmslandDorfPlan hervorgegangen sind“, so der beim Landkreis Emsland für die Kreisentwicklung zuständige Dezernent Michael Steffens. „Wir werden das Thema Innenentwicklung weiter kreisweit aufgreifen, um die Dialoge in den Dörfern zu fördern, die vielen Ideen zu würdigen und die Dorfmitten so aus den Dörfern selbst heraus zu stärken.“

 

Bundesweit werden 38 Förderprojekte zur sozialen Dorfentwicklung durchgeführt. Die Initiative „EmslandDorfPlan“ hatte sich aus über 220 Bewerbern erfolgreich um eine Förderung beim Bund beworben. Der Landkreis Emsland erhält 68.500 Euro für die Durchführung des Projekts vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bei Gesamtkosten von 76.000 Euro. Der verbleibende Rest wurde durch den Landkreis Emsland aufgebracht.